zeit geschehen
Dies beschäftigt mich seit Tagen: Wenn ich einem Deutschen die Schwierigkeiten der deutschen Politik und die Mauselochmentalität der trägen Massen nicht mehr erklären kann, wie soll ich dann erwarten, dass sie ein Ausländer versteht?
sehpferd - am Mittwoch, 9. November 2005, 22:22 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Die Zeit erfordert Männer und Frauen, die sich mutig an die Probleme wagen und tatkräftig Maßnahmen durchsetzen – auch solche, die weh tun, wenn es denn der Schmerz zu einer guten Genesung führt. Doch was erleben wir? Da wäre der Herr Müntefering. Dem ist gerade eine Laus über die Leber gelaufen, wie es scheint, und schon verkündet er mimosenhaft, den Parteivorsitz aufzugeben.
Kaum kann man Luft holen, da verlautet über den sich ebenfalls immer mimosenhafter gebenden Herrn Stoiber, er wollen nun wohl auch nicht mehr Minister zu Berlin werden. Möglich, dass er inzwischen erkannt hat, dass sein Ministerium, so groß es denn auch durch Anreicherung aus anderen Ministerien noch werden mag, eben nicht so komfortabel ist wie das Amt des Bayrischen Ministerpräsidenten.
Denn ein innerer Zusammenhang aus dem wenig ehrenhaften Rückzug des Herrn Müntefering und den Gerüchten über einen zögerlichen Herrn Stoiber gibt es nun wirklich nicht. Wenn Herr Stoiber eingesehen hat, dass München für ihn der bessere Standort ist, dann soll er dort bitte hingehen – und deutlich sagen, warum.
Das Volk will eine stabile Regierung, keine Berliner Puppenspiele mit Kasper, Gretel, Polizist und Krokodil.
Kaum kann man Luft holen, da verlautet über den sich ebenfalls immer mimosenhafter gebenden Herrn Stoiber, er wollen nun wohl auch nicht mehr Minister zu Berlin werden. Möglich, dass er inzwischen erkannt hat, dass sein Ministerium, so groß es denn auch durch Anreicherung aus anderen Ministerien noch werden mag, eben nicht so komfortabel ist wie das Amt des Bayrischen Ministerpräsidenten.
Denn ein innerer Zusammenhang aus dem wenig ehrenhaften Rückzug des Herrn Müntefering und den Gerüchten über einen zögerlichen Herrn Stoiber gibt es nun wirklich nicht. Wenn Herr Stoiber eingesehen hat, dass München für ihn der bessere Standort ist, dann soll er dort bitte hingehen – und deutlich sagen, warum.
Das Volk will eine stabile Regierung, keine Berliner Puppenspiele mit Kasper, Gretel, Polizist und Krokodil.
sehpferd - am Montag, 31. Oktober 2005, 18:52 - Rubrik: zeit geschehen
Heute Morgen im Deutschlandfunk war wieder einmal Visionen-Invasion: Ein Historiker war es diesmal, der über die fehlenden Visionen der neuen Koalitionäre sprach.
Ich finde immer wieder interessant, wie oft über Visionen gesprochen wird, statt über Pläne, Aufgaben oder Ziele. Visionen kann man jederzeit in den Wind schreiben, Ziele sind überprüfbar.
Nach und nach beginne ich, das Dummgeleier der Leute zu verachten, die der Politik Visionen nahe legen wollen: Kondore im Hirn bringen nichts*. Wer sie hat, sollte, erwägen, einen Arzt aufzusuchen.
* Zitiert nach Peter Rühmkorf „Anti-Ikarus“
„Ich, von der Erde, jawohl, von den Steinen
Keine Kondore mehr im Hirne, dem Horst“
Ich finde immer wieder interessant, wie oft über Visionen gesprochen wird, statt über Pläne, Aufgaben oder Ziele. Visionen kann man jederzeit in den Wind schreiben, Ziele sind überprüfbar.
Nach und nach beginne ich, das Dummgeleier der Leute zu verachten, die der Politik Visionen nahe legen wollen: Kondore im Hirn bringen nichts*. Wer sie hat, sollte, erwägen, einen Arzt aufzusuchen.
* Zitiert nach Peter Rühmkorf „Anti-Ikarus“
„Ich, von der Erde, jawohl, von den Steinen
Keine Kondore mehr im Hirne, dem Horst“
sehpferd - am Freitag, 28. Oktober 2005, 18:12 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Über die Rente mit 67 Jahren habe ich ja schon einmal geschrieben, und was ich damals schrieb, gilt noch immer: Ja, man darf es diskutieren. Aber: wie das Thema diskutiert wird, ist eine Katastrophe.
Nach den jetzigen Plänen wir ein 1969 geborener Deutscher tatsächlich erst mit 67 Jahren die volle Rente bekommen – lange, lange ist es noch hin. Zu lange, wie ich meine, denn die Gedanken, wie man Menschen auch mit Lebensaltern über 50 sinnvoll in Betriebe integrieren könnte, müsste man sich schon heute allenthalben stellen. Genau dies allerdings vermeidet man – und zeigt damit, wie wenig ernst den Regierenden das Wohl des Volkes ist.
Es ist ja nicht so, dass dem Volk die Reformen nicht näher gebracht werden könnten – nur muss man dann in den Betrieben auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen, denn damit es auch die letzten Gutmenschen unter den Zeitunglesern begreifen: Wie mit unseren Kolleginnen und Kollegen über 50 umgegangen wird, entscheiden größtenteils die Firmen und ihre Gremien, nicht aber die Politiker.
Im Übrigen: Wir Angestellte und Arbeiter laden die Damen und Herren Beamten und andere Pensionsberechtigte gerne dazu ein, Vorreiter zu spielen. Ihre Pensionen sind es ja, die der Handwerker oder Programmierer über seine Steuern noch zusätzlich zu seinen Rentenbeiträgen bezahlt, ohne dass er selbst den geringsten Vorteil davon hat.
Nach den jetzigen Plänen wir ein 1969 geborener Deutscher tatsächlich erst mit 67 Jahren die volle Rente bekommen – lange, lange ist es noch hin. Zu lange, wie ich meine, denn die Gedanken, wie man Menschen auch mit Lebensaltern über 50 sinnvoll in Betriebe integrieren könnte, müsste man sich schon heute allenthalben stellen. Genau dies allerdings vermeidet man – und zeigt damit, wie wenig ernst den Regierenden das Wohl des Volkes ist.
Es ist ja nicht so, dass dem Volk die Reformen nicht näher gebracht werden könnten – nur muss man dann in den Betrieben auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen, denn damit es auch die letzten Gutmenschen unter den Zeitunglesern begreifen: Wie mit unseren Kolleginnen und Kollegen über 50 umgegangen wird, entscheiden größtenteils die Firmen und ihre Gremien, nicht aber die Politiker.
Im Übrigen: Wir Angestellte und Arbeiter laden die Damen und Herren Beamten und andere Pensionsberechtigte gerne dazu ein, Vorreiter zu spielen. Ihre Pensionen sind es ja, die der Handwerker oder Programmierer über seine Steuern noch zusätzlich zu seinen Rentenbeiträgen bezahlt, ohne dass er selbst den geringsten Vorteil davon hat.
sehpferd - am Freitag, 28. Oktober 2005, 12:15 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
"Der Zölibat, den Priester als kostbares Geschenk erhalten haben und der ein Zeichen der ungeteilten Liebe gegenüber Gott und dem Nächsten ist, gründet auf dem Wunder der Eucharistie“
Benedikt XVI., Papst zu Rom, 2005
Kein Kommentar außer diesem: Ab und an zeigt diese Kirche ihr wahres Gesicht.
Benedikt XVI., Papst zu Rom, 2005
Kein Kommentar außer diesem: Ab und an zeigt diese Kirche ihr wahres Gesicht.
sehpferd - am Sonntag, 23. Oktober 2005, 16:04 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Ich wusste nicht, dass Pete Townshend bloggt. Nun weiß ich es. Und ich weiß auch, wer Ikapikapoo ist.
Via Jim.
Via Jim.
sehpferd - am Samstag, 22. Oktober 2005, 23:40 - Rubrik: zeit geschehen
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Man mag über den etwas lächerlich klingenden Begriff der Leitkultur denken, wie man will – eines allerdings ist sicher: Die Jugend sucht wieder nach Leitbildern. Wenn es eines Beweises dafür bedurfte, so mag die Diskussion, die gerade in der Jungen Union geführt wird, als Beweis dafür dienen: Vor allem hier wird der Gedanke, über die Leitkultur neu nachzudenken, begeistert aufgenommen.
In der CDU und geht es vor allem um die christlichen und konservativen Gedanken. Jeder Bürger, der in der Stadt lebt, verspürt instinktiv, dass sein Lebeweg nicht allein mit dem Christentum und den bürgerlichen Werten aus dem 19ten Jahrhundert gepflastert werden kann, und selbst der Katholik bemerkt, dass die katholische Soziallehre nur noch bedingt für dieses Zeitalter taugt – und eine Partei, die dies alles verkörpert und sonst keine Perspektiven bietet, wird immer weniger Wähler anziehen.
Den anderen Parteien geht es freilich nicht besser. Die SPD sonnte sich lange Zeit in dem Glauben, dass sie die Partei der urbanen Menschen wäre, weil sie einst Arbeiter, Bürger und Intellektuelle zu Brandt- und Schmidt-Wählern machen konnte. Links war einst gülden, weil es wahrhaftiger erschien als der verkochte Bürgereintopf von Adenauer und Erhardt. Doch die Ideologie, dass Links edler ist als alles andere, vertreten heute höchstens noch greise Schriftsteller. Von Grün müsste eigentlich kaum noch die Rede sein – diese Partei ist, vor allem, seit sie nicht mehr regierungswillig ist, überflüssig geworden. Lediglich die FDP hat noch wirkliche Überzeugungen, wenngleich ihre Protagonisten dies kaum noch glaubhaft unters Volk bringen.
Nun wäre nichts dringlicher, als die Suche nach Leitbildern zu unterstützen, und in soweit ist die CDU auf dem richtigen Wege, während die SPD sich stets ins Mauseloch zurückzieht, wenn das Thema angestoßen wird. Dabei wäre nichts wichtiger als eine öffentliche Diskussion – schon, um Einseitigkeiten vorzubeugen, wie dem lächerlichen Wort der „Christlichen Leitkultur“, das wie ein Damoklesschwert über der gesamten Diskussion schwebt – und damit dies klar wird: Das Volk will keine christliche Leitkultur, es will weltliche, praktikable, sinnreiche und zukunftsweisende Leitbilder.
In den nächsten Tagen werden wir erleben, wie die Linksmedien, einschließlich der Linksblogger, die Diskussion um die Leitkultur diffamieren werden, egal, wer sie aufnimmt. Die Diskussion wird wieder den üblichen Weg gehen, der schon jetzt absehbar ist: Wir brauchen keine Leitbilder, wir brauchen keine Identität und wir müssen gar nichts für unser Land tun. Das übliche Dummgesülze: Ihr – nicht wir.
Vielleicht sollten die Linken auch einmal versuchen, sich vorzustellen, was aus einer Welt ohne Leitbilder wird – es wird von ihnen ja nicht verlangt, dass sie alle dem gleichen Leitbild folgen. Nur über eines kann man mit mir nicht diskutieren: Der freiheitliche und demokratische Staat ist für sich genommen bereits ein Leitfaden – und gerade er folgt einem Menschenbild, dass ich heute bei den Linksschreibern nicht mehr erkennen kann. Sehen Sie, meine Leserinnen und Leser: „Soziale Marktwirtschaft“ ist ein Leitbild, aber „Soziale Gerechtigkeit“ ist ein Traum. Mag sein, dass in unserer visionsversauten Zeit Träume mit Leitbildern verwechselt werden.
In der CDU und geht es vor allem um die christlichen und konservativen Gedanken. Jeder Bürger, der in der Stadt lebt, verspürt instinktiv, dass sein Lebeweg nicht allein mit dem Christentum und den bürgerlichen Werten aus dem 19ten Jahrhundert gepflastert werden kann, und selbst der Katholik bemerkt, dass die katholische Soziallehre nur noch bedingt für dieses Zeitalter taugt – und eine Partei, die dies alles verkörpert und sonst keine Perspektiven bietet, wird immer weniger Wähler anziehen.
Den anderen Parteien geht es freilich nicht besser. Die SPD sonnte sich lange Zeit in dem Glauben, dass sie die Partei der urbanen Menschen wäre, weil sie einst Arbeiter, Bürger und Intellektuelle zu Brandt- und Schmidt-Wählern machen konnte. Links war einst gülden, weil es wahrhaftiger erschien als der verkochte Bürgereintopf von Adenauer und Erhardt. Doch die Ideologie, dass Links edler ist als alles andere, vertreten heute höchstens noch greise Schriftsteller. Von Grün müsste eigentlich kaum noch die Rede sein – diese Partei ist, vor allem, seit sie nicht mehr regierungswillig ist, überflüssig geworden. Lediglich die FDP hat noch wirkliche Überzeugungen, wenngleich ihre Protagonisten dies kaum noch glaubhaft unters Volk bringen.
Nun wäre nichts dringlicher, als die Suche nach Leitbildern zu unterstützen, und in soweit ist die CDU auf dem richtigen Wege, während die SPD sich stets ins Mauseloch zurückzieht, wenn das Thema angestoßen wird. Dabei wäre nichts wichtiger als eine öffentliche Diskussion – schon, um Einseitigkeiten vorzubeugen, wie dem lächerlichen Wort der „Christlichen Leitkultur“, das wie ein Damoklesschwert über der gesamten Diskussion schwebt – und damit dies klar wird: Das Volk will keine christliche Leitkultur, es will weltliche, praktikable, sinnreiche und zukunftsweisende Leitbilder.
In den nächsten Tagen werden wir erleben, wie die Linksmedien, einschließlich der Linksblogger, die Diskussion um die Leitkultur diffamieren werden, egal, wer sie aufnimmt. Die Diskussion wird wieder den üblichen Weg gehen, der schon jetzt absehbar ist: Wir brauchen keine Leitbilder, wir brauchen keine Identität und wir müssen gar nichts für unser Land tun. Das übliche Dummgesülze: Ihr – nicht wir.
Vielleicht sollten die Linken auch einmal versuchen, sich vorzustellen, was aus einer Welt ohne Leitbilder wird – es wird von ihnen ja nicht verlangt, dass sie alle dem gleichen Leitbild folgen. Nur über eines kann man mit mir nicht diskutieren: Der freiheitliche und demokratische Staat ist für sich genommen bereits ein Leitfaden – und gerade er folgt einem Menschenbild, dass ich heute bei den Linksschreibern nicht mehr erkennen kann. Sehen Sie, meine Leserinnen und Leser: „Soziale Marktwirtschaft“ ist ein Leitbild, aber „Soziale Gerechtigkeit“ ist ein Traum. Mag sein, dass in unserer visionsversauten Zeit Träume mit Leitbildern verwechselt werden.
sehpferd - am Samstag, 22. Oktober 2005, 11:50 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Es ist nicht leicht, jeden Tage Sex-Nachrichten zu finden. Das ist auch gar nicht meine Absicht, sondern ich will Ihnen ungewöhnliche, irgendwie noch spritzige Nachrichten aus der Welt der Erotik schenken und dann und wann einen ernsthaften Artikel.
Doch was finde ich? Die konservative amerikanische Presse ist dazu übergegangen, ständig Artikel zu veröffentlichen, wie man so genannte Teenager vor dem Schlimmen, Schlimmeren und Allerschlimmsten bewahren kann. Der Haken – je mehr die überwiegend konservativen Blätter gegen jede Form von Erotik hetzen, umso mehr sorgen andere Magazine dafür, dass die jungen Damen ihr Lesefutter bekommen.
Nun, Damen und Herren im konservativen Teil der Vereinigten Staaten von Nordamerika: Wenn sie sich nicht aus Teenie-Magazinen informieren, werden sie ihre Informationen vielleicht aus der Bibel holen – möglicherweise gar aus dem Alten Testament. Wie wäre es mit Tamar oder Judith?
Damit ich nicht falsch verstanden werde – auch ich bin gegen das blödsinnige Bild, das in den Vorabendserien und einschlägigen Publikationen als vorbildhaft hingestellt wird – aber wo sind denn die „positiv belegten“ Frauengestalten der Bibel, und wer hat wenigstens das Wirken der wenigen, die dort eine tragende Rolle spielen, herausgearbeitet? Nun kommen sie mir bitte nicht mit Maria – vor der wissen wir ja mittlerweile, dass die eine besondere Rolle unter den Frauen des NT spielt. Fragen sie lieber mal nach Maria aus Magdalena.
Doch was finde ich? Die konservative amerikanische Presse ist dazu übergegangen, ständig Artikel zu veröffentlichen, wie man so genannte Teenager vor dem Schlimmen, Schlimmeren und Allerschlimmsten bewahren kann. Der Haken – je mehr die überwiegend konservativen Blätter gegen jede Form von Erotik hetzen, umso mehr sorgen andere Magazine dafür, dass die jungen Damen ihr Lesefutter bekommen.
Nun, Damen und Herren im konservativen Teil der Vereinigten Staaten von Nordamerika: Wenn sie sich nicht aus Teenie-Magazinen informieren, werden sie ihre Informationen vielleicht aus der Bibel holen – möglicherweise gar aus dem Alten Testament. Wie wäre es mit Tamar oder Judith?
Damit ich nicht falsch verstanden werde – auch ich bin gegen das blödsinnige Bild, das in den Vorabendserien und einschlägigen Publikationen als vorbildhaft hingestellt wird – aber wo sind denn die „positiv belegten“ Frauengestalten der Bibel, und wer hat wenigstens das Wirken der wenigen, die dort eine tragende Rolle spielen, herausgearbeitet? Nun kommen sie mir bitte nicht mit Maria – vor der wissen wir ja mittlerweile, dass die eine besondere Rolle unter den Frauen des NT spielt. Fragen sie lieber mal nach Maria aus Magdalena.
sehpferd - am Donnerstag, 20. Oktober 2005, 20:39 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Was mich – und neben mir sehr viel andere Deutsche auch - wirklich stört, ist nicht die Diskussion über die Kultur, der wir uns zugehörig fühlen, sondern zweierlei: Erstens, dassl der Begriff "Leitkultur" im symbolischen Bereich mit „Leithammel“ besetzt ist. Demnach hätten wir dann eine Kultur, die von "oben herab" definiert würde, und der eine Herde blökender Schafe folgen würde.
Aber die eigentliche Unverschämtheit beim Begriff der „Leitkultur“ beginnt dort, wo sie von den Kampfchristen bereits vorbelegt ist: Entweder man vereinnahmt die Kultur gleich für sich selbst, wie es im von der CDU geprägten Begriff „Christliche Leitkultur“ zum Ausdruck kommt, oder man gibt wenigstens noch der Religion, aus der das Christentum entstanden ist, eine Chance: Dann sagen die aufgeklärten CDU-Mitglieder: „Jüdisch-Christliche Leitkultur“. Ich sagte es schon öfter: Wir haben noch germanische, indogermanische, arabische, griechische, römische und französische Kulturwurzeln.
Nun darf man allerdings Norbert Lammer, dem neuen Bundestagspräsidenten, nicht unterstellen, er gehöre zu denen, die es sich leicht machen würden: Jüngst hat er der Wochenzeitschrift „Die ZEIT“ gesagt, er meine mit dem umstrittenen Begriff eine „allgemein akzeptierten Orientierungen und Überzeugungen“, zu der man auch „Große Erzählung“ sagen könne.
Nun, ich denke, auch das müsste noch modifiziert werden: Überzeugungen haben wir in Deutschland wirklich genug – schließlich ist fast jeder Deutsche von irgendeinem Blödsinn von Astrologie bis Verschwörungstheorien überzeugt. Nein, nein, was wir brauchen sind Orientierungen, und zwar solche mit klaren, eindeutigen Zielen.
Aber die eigentliche Unverschämtheit beim Begriff der „Leitkultur“ beginnt dort, wo sie von den Kampfchristen bereits vorbelegt ist: Entweder man vereinnahmt die Kultur gleich für sich selbst, wie es im von der CDU geprägten Begriff „Christliche Leitkultur“ zum Ausdruck kommt, oder man gibt wenigstens noch der Religion, aus der das Christentum entstanden ist, eine Chance: Dann sagen die aufgeklärten CDU-Mitglieder: „Jüdisch-Christliche Leitkultur“. Ich sagte es schon öfter: Wir haben noch germanische, indogermanische, arabische, griechische, römische und französische Kulturwurzeln.
Nun darf man allerdings Norbert Lammer, dem neuen Bundestagspräsidenten, nicht unterstellen, er gehöre zu denen, die es sich leicht machen würden: Jüngst hat er der Wochenzeitschrift „Die ZEIT“ gesagt, er meine mit dem umstrittenen Begriff eine „allgemein akzeptierten Orientierungen und Überzeugungen“, zu der man auch „Große Erzählung“ sagen könne.
Nun, ich denke, auch das müsste noch modifiziert werden: Überzeugungen haben wir in Deutschland wirklich genug – schließlich ist fast jeder Deutsche von irgendeinem Blödsinn von Astrologie bis Verschwörungstheorien überzeugt. Nein, nein, was wir brauchen sind Orientierungen, und zwar solche mit klaren, eindeutigen Zielen.
sehpferd - am Donnerstag, 20. Oktober 2005, 18:29 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Warum muss eigentlich jetzt jeder Politiker, ob "Spitzenpolitiker" oder Provinzheini, seinen "Unmut" über die Kabinettsbildung zu Berlin absondern? Vielleicht dürfen wir Ihnen, meine Damen und Herren Politiker, doch einmal dies sagen: Ihre Befindlichkeitskorsett geben sie bitte alle in Zukunft gefälligst an der Garderobe ab.
Den Bürgerinnen und Bürgern ist Ihre mimosenhafte Nörgelei nun wirklich egal weil es um Sie alle persönlich ebenso wenig geht wie um ihre wertvollen Herzogtümer: Es geht darum, Politik zu machen. Sollten sie eigentlich selber wissen, Herr Rüttgers – um mal ein Beispiel zu nennen, und weil wir gerade in dieser Gegend sind: Auch wenn dort vielleicht der beste Karneval gemacht wird, ist NRW nicht der Nabel der Republik.
Den Bürgerinnen und Bürgern ist Ihre mimosenhafte Nörgelei nun wirklich egal weil es um Sie alle persönlich ebenso wenig geht wie um ihre wertvollen Herzogtümer: Es geht darum, Politik zu machen. Sollten sie eigentlich selber wissen, Herr Rüttgers – um mal ein Beispiel zu nennen, und weil wir gerade in dieser Gegend sind: Auch wenn dort vielleicht der beste Karneval gemacht wird, ist NRW nicht der Nabel der Republik.
sehpferd - am Mittwoch, 19. Oktober 2005, 21:08 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen