zeit geschehen
Dieser Tage kann man sich im Budapester Westend Einkaufszentrum die Karten legen lassen: Zwei Damen mittleren Alters warten auf eine gutgläubige Kundinnen. Da es noch früh am Tage ist, studiert eine der Damen noch fiktive Dialoge, die sie mit den Kundinnen halten könnte, während die andere bereits einer Kundin das Schicksal voraussagt.
Was ist das eigentlich, Zukunft? Lassen wir einmal die Möglichkeit weg, dass Ihnen morgen der berühmte Stein auf den Kopf fällt, der Ihr Schicksale in völlig unplanbare Bahnen lenkt, dann ist die Zukunft nichts mehr als die Ernte dessen, was sie gestern gesät hatten. Die meisten Menschen glauben, große Veränderungen in der Zukunft würden sich mit Donner und Blitz oder Schalmaienklang
und Glockengeläut ankündigen – sehen Sie, und falls sie das auch glauben, haben sie vermutlich schon verspielt: Enemenemuh, und aus bist du.
Denn falls sich ihr Leben ändern sollte, ist dafür jenes kurze, aber inhaltsreiche Gespräch wichtig, dass sie am Telefon mit einem bislang fremden Menschen geführt haben, oder ihre Freundlichkeit und ihr Langmut, den sie in einer scheinbar aussichtlosen Situation gezeigt haben, oder die beiden sinnreichen Einwürfe, die sie bei einem völlig belanglosen Meeting von sich gaben. All dies passierte in Situationen, die Sie überhaupt nicht planen konnten.
Die Weichen in die Zukunft werden eben oft in scheinbar belanglosen Situationen gestellt – im Beruf wir auch in privaten Leben – und eben diese Samenkörner sind längst eingesät. Sie haben es vor drei Monaten getan, letzte Woche, vielleicht gestern oder in der vergangenen Stunde. Sie wollen eine bessere Zukunft? Dann müssen sie vor allem ihre Gegenwart verändern - Zukunft findet jetzt statt.
Was ist das eigentlich, Zukunft? Lassen wir einmal die Möglichkeit weg, dass Ihnen morgen der berühmte Stein auf den Kopf fällt, der Ihr Schicksale in völlig unplanbare Bahnen lenkt, dann ist die Zukunft nichts mehr als die Ernte dessen, was sie gestern gesät hatten. Die meisten Menschen glauben, große Veränderungen in der Zukunft würden sich mit Donner und Blitz oder Schalmaienklang
und Glockengeläut ankündigen – sehen Sie, und falls sie das auch glauben, haben sie vermutlich schon verspielt: Enemenemuh, und aus bist du.
Denn falls sich ihr Leben ändern sollte, ist dafür jenes kurze, aber inhaltsreiche Gespräch wichtig, dass sie am Telefon mit einem bislang fremden Menschen geführt haben, oder ihre Freundlichkeit und ihr Langmut, den sie in einer scheinbar aussichtlosen Situation gezeigt haben, oder die beiden sinnreichen Einwürfe, die sie bei einem völlig belanglosen Meeting von sich gaben. All dies passierte in Situationen, die Sie überhaupt nicht planen konnten.
Die Weichen in die Zukunft werden eben oft in scheinbar belanglosen Situationen gestellt – im Beruf wir auch in privaten Leben – und eben diese Samenkörner sind längst eingesät. Sie haben es vor drei Monaten getan, letzte Woche, vielleicht gestern oder in der vergangenen Stunde. Sie wollen eine bessere Zukunft? Dann müssen sie vor allem ihre Gegenwart verändern - Zukunft findet jetzt statt.
sehpferd - am Mittwoch, 4. Januar 2006, 16:59 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Ich habe mich daran gewöhnt, dass kaum einer der Stammtischnörgler und Kaffeekränzchenschwätzer begreift, wie unsere Sozialsysteme funktionieren – doch von Journalistinnen und Journalisten darf man mehr erwarten. In der Anmoderation eines Beitrags zum Thema Familienpolitik im ZDF-Morgenmagazin jedenfalls wurde heute behauptet, unser soziales Sicherungssystem beruhe auf Kindern. In Wahrheit beruht es zum größten Teil auf unselbstständiger Erwerbsarbeit. Möglich, dass sich diese ohne Nachschub an deutschen Arbeitern und Angestellten nicht bewältigen lässt, wenn wir mindestens die Qualität unserer Geistesarbeit und deren Umsetzung sichern wollen.
Aber Kinder? Ein Teil wird arbeitslos sein, ein anderer Teil wird das Heer der deutschen Beamten verstärken: Beide Gruppen tragen keinen Pfifferling zur Sozialversicherung bei, sondern entnehmen ihre sozialen Leistungen aus dem Topf der übrigen Bevölkerung.
Mehr Kinder? Was ist an der Forderung Fantasie, was Wunsch, was Notwendigkeit? Wie stellt sich ein Staat, der ja offenbar Kinder will, deren Ausbildung vor? Wie werden die Arbeitsplätze aussehen, und vor allem, wo werden die Kinder sie finden? Bilden wir für den Bedarf Deutschland, oder Europas oder der Welt aus? Und wer wird, vor allem in Süddeutschland, die einfachen Arbeiten tun? Wer wird uns als Kellnerin oder Kellner bedienen? Von Spülern und Zimmermädchen wage ich gar nicht zu reden – und unseren Spargel stechen deutsche „Kinder“ bestimmt nicht.
Wie war das mit „mehr Kinder“?
Aber Kinder? Ein Teil wird arbeitslos sein, ein anderer Teil wird das Heer der deutschen Beamten verstärken: Beide Gruppen tragen keinen Pfifferling zur Sozialversicherung bei, sondern entnehmen ihre sozialen Leistungen aus dem Topf der übrigen Bevölkerung.
Mehr Kinder? Was ist an der Forderung Fantasie, was Wunsch, was Notwendigkeit? Wie stellt sich ein Staat, der ja offenbar Kinder will, deren Ausbildung vor? Wie werden die Arbeitsplätze aussehen, und vor allem, wo werden die Kinder sie finden? Bilden wir für den Bedarf Deutschland, oder Europas oder der Welt aus? Und wer wird, vor allem in Süddeutschland, die einfachen Arbeiten tun? Wer wird uns als Kellnerin oder Kellner bedienen? Von Spülern und Zimmermädchen wage ich gar nicht zu reden – und unseren Spargel stechen deutsche „Kinder“ bestimmt nicht.
Wie war das mit „mehr Kinder“?
sehpferd - am Mittwoch, 4. Januar 2006, 09:07 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Was für eine Inszenierung! Eine Deutsche, entführt im Orient, und dazu noch vor Weihnachten, eine Zeit, in der man sonst bestenfalls über klingende Kassen oder das Christkind schreiben kann. Da kann man es Gerüchte regnen lassen, und auch mit Gefühlen muss man nicht geizen – ach, was für eine schöne Zeit.
War es eine Inszenierung? Wenn ja, wer hat sie veranlasst? Und für wen? Wer hat bei all dem gewonnen, wer verloren? Wir wissen es nicht. Wir wissen, im Grunde genommen, viel zu wenig: außer, dass uns alles irgendwie unverständlich blieb, und wir können uns das Maul zerreißen – egal, in welche Richtung: alles stimmt immer, denn schließlich wissen wir gar nichts – und das ist vielleicht auch gut so.
Was immer über diese Frau Osthoff geschrieben wurde: Jedes Wort ist zuviel, war zuviel und wird zuviel sein. Je eher man wieder über sie schweigt, umso besser.
War es eine Inszenierung? Wenn ja, wer hat sie veranlasst? Und für wen? Wer hat bei all dem gewonnen, wer verloren? Wir wissen es nicht. Wir wissen, im Grunde genommen, viel zu wenig: außer, dass uns alles irgendwie unverständlich blieb, und wir können uns das Maul zerreißen – egal, in welche Richtung: alles stimmt immer, denn schließlich wissen wir gar nichts – und das ist vielleicht auch gut so.
Was immer über diese Frau Osthoff geschrieben wurde: Jedes Wort ist zuviel, war zuviel und wird zuviel sein. Je eher man wieder über sie schweigt, umso besser.
sehpferd - am Dienstag, 3. Januar 2006, 18:37 - Rubrik: zeit geschehen
Wenn sie damals hereingekommen wären, dann wäre aus der uralten Musikbox wahrscheinlich Edith Piaf hervorgequollen, ganz hinten hätte George, der Autor, gesessen und mit einem amerikanischen Botschaftsangestellten Schach gespielt. Das taten die beiden fast täglich. Rechts hätten sie die Stricke des Henkers sehen können, drei an der Zahl, vor einem Wandgemälde, auf dem Huren, Verbrecher und fahrendes Volk zu sehen war – und ganz hinten, wo der Wirt oft mit seinen Gästen saß, eine „goldene“ Grotte. Sie hätten Rotwein „mit Berg“ trinken können und vielleicht hätten sie später eine Zwiebelsuppe gegessen. Nur wenn sie als Paar hingekommen wären, hätten sie sich besser nicht zu intensiv geküsst – dann wäre die junge dunkelhaarige Wirtin gekommen und hätte sie darauf hingewiesen, dass sie dies in ihrem Lokal nicht gerne sehen würde. Man wollte kein Knutschlokal werden, sondern einen Traum verwirklichen: Eine Heimstadt für die Bremer Kinder des Olymp, weshalb man den Ort denn auch den „kleinen Olymp“ taufte.
Zuerst verschwand die Musikbox, dann die Stricke, und schließlich begann wohl eine schwere Zeit, als der Niedergang des Schnoors und seiner Lokale schon beschlossene Sache schien. Doch heute lebt das Lokal wieder, und sie sehen immer noch die gleichen Bilder, etwas aufgehellt, seltsam glänzend, aber eben immer noch die alten Motive.
Man hat sich eingerichtet auf bremische Gesellschaften und vereinzelte Paare und betreibt eine gepflegte Bremer Küche, und obgleich alles ganz ähnlich aussieht, sieht es doch so anders aus. Nur manchmal, wenn der Blick auf das fahrende Volk und die Hurchen fällt, die an den Wänden jetzt so merkwürdig glänzen, dann glaubt man, Edith Piaf zu hören. Und man sieht sie wieder, die blechern klingende Musikbox, die ihr „Non, je ne regrette rien“ in lauten Mittellagen in den Raum klirrte. Wer so verträumt dasitzt, dem sagt die Wirtin dann auch einmal leise: „Den Rotwein mit Berg können sie immer noch bekommen – sie müssen ihn nur verlangen“.
Zuerst verschwand die Musikbox, dann die Stricke, und schließlich begann wohl eine schwere Zeit, als der Niedergang des Schnoors und seiner Lokale schon beschlossene Sache schien. Doch heute lebt das Lokal wieder, und sie sehen immer noch die gleichen Bilder, etwas aufgehellt, seltsam glänzend, aber eben immer noch die alten Motive.
Man hat sich eingerichtet auf bremische Gesellschaften und vereinzelte Paare und betreibt eine gepflegte Bremer Küche, und obgleich alles ganz ähnlich aussieht, sieht es doch so anders aus. Nur manchmal, wenn der Blick auf das fahrende Volk und die Hurchen fällt, die an den Wänden jetzt so merkwürdig glänzen, dann glaubt man, Edith Piaf zu hören. Und man sieht sie wieder, die blechern klingende Musikbox, die ihr „Non, je ne regrette rien“ in lauten Mittellagen in den Raum klirrte. Wer so verträumt dasitzt, dem sagt die Wirtin dann auch einmal leise: „Den Rotwein mit Berg können sie immer noch bekommen – sie müssen ihn nur verlangen“.
sehpferd - am Montag, 2. Januar 2006, 18:41 - Rubrik: zeit geschehen
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Die astronomische Wintersonnenwende ist schon vorbei – im deutschen Süden wird der Tag ja stillschweigend übergangen, und im Norden geht man eher zögerlich damit um.
Die Germanen feierten das Julfest einige Tage nach der Wintersonnenwende als Friedens- und Freudenfest, als Fest des Lichtes und der Gastfreundschaft – und die Menschen in den skandinavischen Ländern feiern es immer noch unter dem gleichen Namen: Jul – so sage auch ich heute mal ganz skandinavisch: God Jul.
Mögen sich ihre Herzen öffnen für den Frieden, die Freude, das Licht und den Fremden.

(C) 2005 by sehpferd
Die Germanen feierten das Julfest einige Tage nach der Wintersonnenwende als Friedens- und Freudenfest, als Fest des Lichtes und der Gastfreundschaft – und die Menschen in den skandinavischen Ländern feiern es immer noch unter dem gleichen Namen: Jul – so sage auch ich heute mal ganz skandinavisch: God Jul.
Mögen sich ihre Herzen öffnen für den Frieden, die Freude, das Licht und den Fremden.

(C) 2005 by sehpferd
sehpferd - am Freitag, 23. Dezember 2005, 10:58 - Rubrik: zeit geschehen
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Apollonia Margarethe hat sie geheißen, gelähmt seit ihrem zweiten Lebensjahr, so dass sie die Welt aus dem Rollstuhl erleben musste. Dennoch ging sie zur Schule (was für die damalige Zeit nicht eben die Regel war, wenn man gelähmt war) und brachte es zu einem kleinen Geschäft für Filzwaren in Giengen an der Brenz. Heute kennt ihren Nachnamen jedes Kind: Steiff. Und der kleine Laden für Filzwaren ist zum Plüschtierimperium geworden. Freilich ist es nicht der Gründerin allein zu verdanken, sondern auch ihrem Neffen, dem Erfinder des „PB55“, besser als „Teddybär“ bekannt.
Der Rest ist Legende: Ein Amerikaner kaufte eine stattliche Stückzahl, und einige landeten auf der Hochzeitstafel der Tochter von Theodor Roosevelt – und weil der sich „Teddy“ nennen ließ, bekam der Bär den Namen: Teddybär.
Nein, ich werde nicht fragen, welches Mädchen heute noch nähen lernt, selbst Kleider entwirft – und vielleicht dabei eine jener neuen Ideen generiert, die wenigstens zehn Jahre überdauert – von 125 will ich gar nicht reden so lange existiert die Firma, und den Teddybär gibt es bereits seit über 100 Jahren.
Der Rest ist Legende: Ein Amerikaner kaufte eine stattliche Stückzahl, und einige landeten auf der Hochzeitstafel der Tochter von Theodor Roosevelt – und weil der sich „Teddy“ nennen ließ, bekam der Bär den Namen: Teddybär.
Nein, ich werde nicht fragen, welches Mädchen heute noch nähen lernt, selbst Kleider entwirft – und vielleicht dabei eine jener neuen Ideen generiert, die wenigstens zehn Jahre überdauert – von 125 will ich gar nicht reden so lange existiert die Firma, und den Teddybär gibt es bereits seit über 100 Jahren.
sehpferd - am Freitag, 23. Dezember 2005, 08:31 - Rubrik: zeit geschehen
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Die sparsamen Schwaben haben eine neue Idee, die auf den ersten Blick das Herz erfreut, und auf den zweiten den Kamm schwellen lässt: „Jugendbegleiter“ sollen in die Schulen, wegen der Ganztageschule und vielleicht auch sowieso.
Gut daran ist, dass die Schule nicht in ihrer eigenen Suppe kocht. „Hier die Schule – dort das Leben“ ist eine Einstellung, die noch nicht ganz aus den Köpfen verschwunden ist – und der sarkastische Satz: „Nicht für das Leben, sondern für die Schule Lernen wir“ hat immer noch eine Restbedeutung, vor allem in Gymnasien. Also: Wenn Musiker und Zimmermänner in die Schulen gehen, ist das zunächst einmal positiv. Aber: Gehen sie überhaupt? Und wenn ja, wo wird das Schwergewicht liegen? Und letztlich: Für Gotteslohn bekommt man in der Regel nur Pfarrer, Möchtegerns und Luschen – und das will man der Jugend zumuten?
Denn so hat sich’s der Oberschwabe Oettinger mal wieder vorgestellt: “Ährenamtlich“ sollen sie schaffen, die Damen und Herren – was auf gut Deutsch heißt: Sie sollen ausgebeutet werden, indem sie für Ihre Arbeit keinen Lohn erhalten – als Gegenleistung werden sie „für den Umgang mit Jugendlichen qualifiziert“.
Lieber Herr Oettinger, darf ich sie freundlicherweise darauf hinweisen, dass wir im 21. Jahrhundert leben (ja ein-und-zwanzig) und nicht mehr im 19ten? Nur, falls Sie das gerade vergessen hatten.
Gut daran ist, dass die Schule nicht in ihrer eigenen Suppe kocht. „Hier die Schule – dort das Leben“ ist eine Einstellung, die noch nicht ganz aus den Köpfen verschwunden ist – und der sarkastische Satz: „Nicht für das Leben, sondern für die Schule Lernen wir“ hat immer noch eine Restbedeutung, vor allem in Gymnasien. Also: Wenn Musiker und Zimmermänner in die Schulen gehen, ist das zunächst einmal positiv. Aber: Gehen sie überhaupt? Und wenn ja, wo wird das Schwergewicht liegen? Und letztlich: Für Gotteslohn bekommt man in der Regel nur Pfarrer, Möchtegerns und Luschen – und das will man der Jugend zumuten?
Denn so hat sich’s der Oberschwabe Oettinger mal wieder vorgestellt: “Ährenamtlich“ sollen sie schaffen, die Damen und Herren – was auf gut Deutsch heißt: Sie sollen ausgebeutet werden, indem sie für Ihre Arbeit keinen Lohn erhalten – als Gegenleistung werden sie „für den Umgang mit Jugendlichen qualifiziert“.
Lieber Herr Oettinger, darf ich sie freundlicherweise darauf hinweisen, dass wir im 21. Jahrhundert leben (ja ein-und-zwanzig) und nicht mehr im 19ten? Nur, falls Sie das gerade vergessen hatten.
sehpferd - am Mittwoch, 21. Dezember 2005, 19:02 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Möglicherweise ist Herr Müntefering ja noch dabei, zu lernen, aber die Dummheiten seiner Vorgänger hätte er eigentlich vermeiden können. Es geht mal wieder um den Spargel – und um die Behauptung, man könne deutsche Arbeitslose für dessen Ernte gewinnen.
Wie oft will eigentlich ein Minister in Deutschland diese Lachplatte noch spielen? Die Spargel- und Erdbeerbauern jedenfalls hat man einmal mehr verärgert – aus reinem Populismus. Denn Spargelstecher wie auch Erdbeerpflücker waren schon in der vergangenen Saison rar – und auch im letzten Jahr war kaum einer unserer Damen und Herren Arbeitslosen bereit, den Rücken für den Spargel krumm zu machen.
Der Bauernverband hat recht: Kein Wachstum ohne ausländische Erntehelfer – und wenn weniger gepflückt und gestochen wird, dann steigen auch die Preise. Pech für den Verbraucher. Und was die angeblich 32.500 Arbeitslosen betrifft, die angeblich auf die Felder gehen werden – sie dürfen mir mal ein Foto schicken, wenn sie einen treffen sollten, der es dort länger als drei Tage ausgehalten hat.
Wie oft will eigentlich ein Minister in Deutschland diese Lachplatte noch spielen? Die Spargel- und Erdbeerbauern jedenfalls hat man einmal mehr verärgert – aus reinem Populismus. Denn Spargelstecher wie auch Erdbeerpflücker waren schon in der vergangenen Saison rar – und auch im letzten Jahr war kaum einer unserer Damen und Herren Arbeitslosen bereit, den Rücken für den Spargel krumm zu machen.
Der Bauernverband hat recht: Kein Wachstum ohne ausländische Erntehelfer – und wenn weniger gepflückt und gestochen wird, dann steigen auch die Preise. Pech für den Verbraucher. Und was die angeblich 32.500 Arbeitslosen betrifft, die angeblich auf die Felder gehen werden – sie dürfen mir mal ein Foto schicken, wenn sie einen treffen sollten, der es dort länger als drei Tage ausgehalten hat.
sehpferd - am Dienstag, 20. Dezember 2005, 18:33 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Nirgendwo ist die Wahrheit so leicht manipulierbar wie im Web – und besonders leicht kann man sie dort nach Belieben verändern, wo kein Impressum die Autoren offenbart.
Nur – falls sie dies sagen, werden sofort ein paar eilfertige Damen und Herren über Sie herfallen und Ihnen sagen, dass dies erstens selten und zweitens hier niemals der Fall wäre – und man würde sich derartige Äußerungen doch verbitten.
Mir geht es hier gar nicht darum, die Ritterinnen und Ritter ohne Furcht und Tadel anzufeinden – lasst ihnen doch ihren Glauben an die Reinheit. Mir fiel nur dies auf: Was „Wahrheit“ ist oder jedenfalls, das, was wir so bezeichnen, ist auch im Alltagsleben von Angesicht zu Angesicht oft nur schwer auszumachen. Wer die Wahrheit erkennen will, muss ebenso geduldig wie mutig sein und mit Bedacht handeln.
Es scheint, als würden allzu viele der Webgestalten den Mund sehr voll nehmen, wenn es um die Wahrheit geht - und lassen Sie mich doch dies noch dazu sagen: Warum sollte ich nicht vorübergehend in einem Stück spielen, dessen Autor ein anderer ist? Oder, mit anderen Worten: Das Leben ist eben nicht nur die nackte Realität, sondern auch ein Spiel mit möglichen Wandlungen.
Nur – falls sie dies sagen, werden sofort ein paar eilfertige Damen und Herren über Sie herfallen und Ihnen sagen, dass dies erstens selten und zweitens hier niemals der Fall wäre – und man würde sich derartige Äußerungen doch verbitten.
Mir geht es hier gar nicht darum, die Ritterinnen und Ritter ohne Furcht und Tadel anzufeinden – lasst ihnen doch ihren Glauben an die Reinheit. Mir fiel nur dies auf: Was „Wahrheit“ ist oder jedenfalls, das, was wir so bezeichnen, ist auch im Alltagsleben von Angesicht zu Angesicht oft nur schwer auszumachen. Wer die Wahrheit erkennen will, muss ebenso geduldig wie mutig sein und mit Bedacht handeln.
Es scheint, als würden allzu viele der Webgestalten den Mund sehr voll nehmen, wenn es um die Wahrheit geht - und lassen Sie mich doch dies noch dazu sagen: Warum sollte ich nicht vorübergehend in einem Stück spielen, dessen Autor ein anderer ist? Oder, mit anderen Worten: Das Leben ist eben nicht nur die nackte Realität, sondern auch ein Spiel mit möglichen Wandlungen.
sehpferd - am Sonntag, 18. Dezember 2005, 11:52 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Es geht uns ja so schlecht ... sehen Sie, da können Menschen in Deutschland ihre Kinder nicht mehr ausreichend ernähren – keine Vitamine im Winter. Ist das nicht schrecklich?
Vermutlich kennen sie das Soziallamento, das so natürlich nicht stimmt. Aber warum bitte ist es nicht möglich, Waren vor dem Verderben an die Armen zu verteilen? Es gibt darauf drei Antworten:
Der Händler macht sich nicht die Mühe
Hilfsorganisationen haben kein Interesse, praktische Hilfe zu leisten
Die Armen nehmen solche Waren nicht.
Ich bin sehr gespannt, wer letztlich für die Misere verantwortlich ist.

Vermutlich kennen sie das Soziallamento, das so natürlich nicht stimmt. Aber warum bitte ist es nicht möglich, Waren vor dem Verderben an die Armen zu verteilen? Es gibt darauf drei Antworten:
Der Händler macht sich nicht die Mühe
Hilfsorganisationen haben kein Interesse, praktische Hilfe zu leisten
Die Armen nehmen solche Waren nicht.
Ich bin sehr gespannt, wer letztlich für die Misere verantwortlich ist.

sehpferd - am Samstag, 17. Dezember 2005, 13:14 - Rubrik: zeit geschehen
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