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seltsame welt

Glaubt man der Kulturwissenschaftlerin Ingelore Ebberfeld, so ist der Zungenkuss ein „symbolischer Geschlechtsverkehr“. Das sinnliche Lippensaugen soll aber noch einen anderen Grund haben, der etwas schockierend wirkt: „Das Küssen“, so die Forscherin, sei nämlich aus dem ehemaligen Beschnüffeln und Belecken unserer Vorfahren am Hinterteil hervorgegangen.

Nun, ich denke, für die meisten von uns ist zwischen dem Einen und dem Anderen doch noch ein kleiner Unterschied – und lesenswert ist der Artikel von CHRISTOPHER WURMDOBLER im „Falter“ allemal.

David Ewards hat es mit Sharon versucht. Nein, nicht wirklich. David ist Reporter für den „Mirror“, und Sharon ist seine Fotografin. Beide wollten einen Bericht über Parkplatzsex schreiben – „Dogging“, wie die Engländer sagen. Man fährt auf einen Parkplatz, lässt die Lichtlein blitzen, schaltet die Innebeleuchtung ein und hat Sex. Das lockt andere an und die haben dann auch Sex – man hat auch schon von schlimmeren Dingen gehört.

Doch nicht in jener Nacht. Nichts geschah. Gar nichts. Und worüber schreibt man dann, um Himmels willen? Darüber, dass nichts passierte, natürlich. Im Mirror.

Plakat, die an Autobahnen aufgestellt werden, sollten selbstverständlich nicht dazu dienen, männliche Autofahrer vom Weg abzubringen, doch der US-Staat Missouri will nun alles von der Autobahn verbannen, was „nackt“ ist, und da so etwas natürlich zunächst definiert werden muss, hier die Formulierung:

„Jede Darstellung der nackten Haut eines menschlichen Körpers unterhalb der Achselhöhlen und oberhalb der Knie“.

„Any bare exposure of the skin located on a person's body below the armpits and above the knees”

Da fragten Leute schon mal nach, ob überhaupt noch für Bademoden geworben werden dürfe, oder auch nur für Abendkleider. Das Ziel war freilich, auf der Autobahn für „Sitte und Anstand“ zu sorgen: Ein neues Gesetz sollte eigentlich verhindern, dass all diese „unanständigen“ Leute aus Pornoshops und Stripklubs die Männer von der Autobahn weglocken.

via Dazereader

„The Girl Watcher“, eine Anleitung zum Beobachten von jungen Frauen, erschien 1959 und auch noch später bei der Bonanza Publishing Co. Verbrämt und meist sehr angezogen streifte das Magazin alle Themen rund um die erotischen Fantasien – und ein „Ceterfold“ fehlte auch nicht: Lasziv musste die Pose sein, oder verrucht, jedenfalls so, wie sich eine anständige Frau nicht verhielt.

Danke, vintagegirlwatchers.

vintage girly magazines
(c) 1959 by Bonanza Publishing (bearbeitet von sehpferd)

In der Stockholmer Innenstadt hat ein Pärchen auf eigenartige Weise gegen die Wohnungsnot protestiert: Sie praktizierten öffentlichen Sex auf dem populären Sergelsmark. Während einige Stockholmer empört reagiert haben sollen, ergötzten sich andere an dem nicht nur für die Jahreszeit ungewöhnlichen Schauspiel. Die Polizei soll über eine Stunde gebraucht haben, bevor sie das Pärchen von ihrem Treiben abhalten konnte.

Gelesen in mehreren Presseberichten, unter anderem hier - wer die schwedische Sprache beherrscht, wird auch beim Originalbericht fündig, nämlich beim Aftonbladet - mit Fotos, die allerdings ziemlich undeutlich zeigen, was passierte.

Deutlichere Bilder sind jetzt auf der Webseite von Jörgen Bergström zu sehen.

„Sex on the Beach”, “Blowjob” und “Screaming Orgasm” sind nicht unbedingt Namen für geschlechtliche Betätigungen, sondern sie werden von Barkeepern auch als Markenzeichen für Cocktails verwendet. Doch was dem Barmann recht ist, ist der Getränkeindustrie noch lange nicht billig: Der Hersteller „Strelley Enterprises“ aus dem britischen Chesterfield musste gerade erfahren, dass er seine Produkte „Slow Comfortable Screw“, „Screaming Orgasm“ und „Sex on the Beach“ umbenennen muss: Zugeschlagen hatte die „Portman Group“, eine Art Selbstkotrollinstanz der Getränkeindustrie. Betroffen ist auch der Hersteller „Fun Drinks”, der ein Getränk Namens „Quickie“ verkauft. Der Bann gilt freilich nur für Fertiggetränke, sodass man Quickys nicht mehr an der Ladenkasse bekommen kann. Bars sind hingegen nicht betroffen, da sie nicht unter die Hoheit der Kontrolleure fallen.

Im Moment ist man dabei nach neuen Namen zu suchen – aber diese dürfen nicht an „sexuelle Erfolge“ gekoppelt sein. Doch da die Engländer Meister der Wortspiele sind, wird ihnen schon irgendetwas einfallen. Gelesen bei der BBC.

In einigen amerikanischen Schulen brach nach Pressberichten im letzten November eine Hysterie aus: An sich harmlose farbige PU-Armreifen wurden verdächtigt, als Sexlockstoff eingesetzt zu werden. Angeblich konnte man an der Farbe bereits erkennen, was die entsprechenden Schülerinnen im Angebot hatten: Von Freundschaft (weiß) bis zum vollen Erotikprogramm (schwarz) - auch Sehpferd berichtete damals darüber.

Nun hat es auch den puritanischen Teil Norwegens erwischt, genau genommen die
Brattholmen Schule
, deren Direktor Arne Bjoroy, der sich voller Verantwortung für die Jugendlichen hinsetzte und einen besorgten Brief an die Eltern schrieb: Sie mögen doch ihren Kindern verbieten, mit diesen Armreifen in die Schule zu kommen. „Wir erfahren von den Jugendlichen nicht wirklich, was diese Dinge bedeuten“, soll er gesagt haben, aber man habe „verstanden“ um was es bei diesem Schmuck ginge. Und da auch die Provinz in Norwegen eine findige Presse hat, die Internetrecherchen durchführen kann, fand die Tageszeitung Bergensavisen schnell heraus, dass entsetzliche erotische Botschaften von den Armreifen ausgehen.

Das erinnerte mich irgendwie an meine Jugend. Damals war man brav, aber wer nicht so brav war, trug Rock’n Roll Klammern. Die sahen aus wie Wäscheklammern, nur viel kleiner – na ungefähr so, wie die kleinen Exemplare, die man bei Fluggesellschaften zur Befestigung der Servietten bekommt. Diese Klammern hatten auch irgendetwas zu bedeuten, und ich meine, es sei die Zahl und die Farbe gewesen – in jedem Fall ein harmloses Spiel der Jugend. Es erinnerte fast an die Briefmarkensprache – da gab es ja auch so merkwürdige Regeln – wie man sie hinklebte, so liebte man.

Irgendwie scheint alles, was unter Jugendlichen geschieht, bei puritanischen Eltern Entsetzen auszulösen – das scheint in Norwegen nicht anders zu sein als auf der schwäbischen Alb. Die Jugendlichen werden sich wahrscheinlich eins grinsen und sich demnächst etwas Neues suchen, was ihre Lustbereitschaft dokumentiert – wenn Armreifen verboten sind, werden es Ringe sein, und outet man auch Ringe als Lustsignale, werden es Ketten sein, und wird jeder Schmuck verboten, werden entsprechende T-Shirts angezogen. Vermutlich werden die jungen Leute jetzt schon ihre Witze reißen über den Herrn Direktor, und überhaupt: Schwarze Armreifen sind ausverkauft in at Brattholmen, berichtete unter anderem die Aftenposten.

Zu diesem Artikel gibt es noch einen Nachtrag mit weiteren Erläuterungen zum Warheitsgehalt der Mär um die "Sexarmbänder".

Führungen durch den Zoo sollen Geld in die Krefelder Zoo-Kasse bringen, und deswegen hat man 25 verschiedene Themen ausgesucht, zu denen man sich im Zoo herumführen lassen kann. Eines der Themen ist Sex – doch wer wissen will, wie der wahrhaftige tierische Sex aussieht, muss mindestens 16 Jahre alt sein – schreibt die Westdeutsche Zeitung.

„Es ist nicht leicht, die Nachrichten zu verlesen und sich dabei synchron auszuziehen“ sagte Chan Long, Hongkongs (und vielleicht Chinas) erste Nackt-Nachrichtsprecherin im Fernsehen. Wie der Betreiber verlauten ließ, würden die „Feuer-und-Eis“-Nachrichten Samstags und Sonntags nachts gesendet. Bereits vor der ersten Sendung soll das Vorhaben in Hongkong lebhafte Diskussionen ausgelöst haben. Mehr in "The Straits Times". Auch bei AsiaMedia gibt es mehr zu lesen.

Oh, ich habe gar nicht geahnt, dass es ein Bild von der Dame gibt ... und sogar auf twoday - bei Mahalanobis. Thanks, Ananova.

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Wer die Pressemeldungen aus den USA verfolgt und ihnen halbwegs Glauben schenkt, der weiß, dass der amerikanische Präsident George W. Bush an der Kulturfront ein wichtiges Gefecht verloren hat: Die Pro-Jungfrauen-Kampagne, die gleichzeitig eine Anti-Kondom-Kampagne ist, eignet sich als Sexualerziehungsprogramm nicht. Im Gegenteil. Die Geschlechtskrankheiten unter Teenagern sind auf hohem Niveau, und insbesondere die unter 15-Jährigen halten hier einen traurigen Rekord.

Doch nun hat sich der US-amerikanische Präsident auf eine Eisfläche begeben, die ausgesprochen rutschig ist: Er fordert ein Verbot der so genannten Homo-Ehe in der Verfassung. Dies werden die Homosexuellen und Lesben in den USA nicht gelassen hinnehmen. Im Unterschied zu den Teenagern, denen die Sexualerziehung nach Präsidentenart einfach gleichgültig ist, haben die Gays nämlich eine verborgene politische und wirtschaftliche Macht: Und aus diesen Machtpositionen heraus können sie dem US-amerikanischen Präsidenten durchaus schaden, unabhängig davon, ob dieser nun wiedergewählt wird oder nicht.

Egal, was passiert: Mr. President hat den Gays und Lesben den Fehdehandschuh hingeworfen, und es besteht kein Zweifel, dass sie ihn aufnehmen werden: George W. Bush wird möglicherweise eine zweite Schlacht verlieren.

Die sachlichen Details können teilweise in der Netzeitung nachgelesen werden.

 

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