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seltsame welt

Über mangelnden Service beklagte sich dieser Tage ein Herr bei der Bulgarischen Verbraucherschutzorganisation: er hatte einer Dame Geld für eine nicht näher bezeichnete sexuelle Dienstleistung gegeben, die sie offenbar nicht zur Zufriedenheit des Beschwerdeführers erfüllte. Besonders beklagte der Herr, er habe Blessuren davongetragen, weil der Dame „einige Zähne fehlten“, berichtete Ananova.

Die 18-jährige lesbische Rosie Reid, die zunächst bei Ebay versucht hatte, ihr Jungfräulichkeit zu verauktionieren und dann später zu einer eigenen Webseite wechselte, um ihre Auktion fortzusetzen, hat nun ihre Jungfräulichkeit verloren. Nachdem zunächst nicht klar war, ob die Studentin wirklich dem Höchstbietenden den Zuschlag geben würde, hat sie jetzt doch den Meistbietenden gewählt, einen 44-jährigen geschiedenen Ingenieur.

Der Ort des Geschehens soll ein „schäbiges“ Hotel im Londoner Stadtteil Euston gewesen sein. Wie sie sagte, seien das Schlimmste seine Küsse gewesen – sie möge eben die Art nicht, in der Männer küssten.

Die Studentin beschreibt ihre Geschichte in dem aufdringlichen englischen Sonntagsblatt „News of the World“, in dem man nähere Details zum Verlauf der gemeinsam verbrachten Nacht lesen kann, unter anderem, dass der Herr, der Rosies Blümchen gepflückt hat, einen dunklen Anzug und eine Krawatte trug.

Die junge Frau sagt von sich selbst, sie habe die Sache so empfunden, als ob es nicht ihr Selbst geschehen sei, sondern jemand anderem.

Aus einem Bericht der BBC geht hervor, dass die Verauktionierung offenbar als Scherz begann und bei den immer höher werdenden Geboten dann eben in Tatsachen verwandelt wurde.

Die englische Sonntagszeitung „News of the World“ zahlt normalerweise für Sensationsberichte wie diesen. Es ist nicht klar, wie viel Geld die schöne Rosie auch noch aus dieser Quelle bekam – falls die ganze Geschichte überhaupt wahr ist.

Jedenfalls hat „News of the World” schon eine neue Sensation: Jetzt sucht man den Herrn, der die Jungfernschaft der schönen Rosie erfolgreich ersteigert hatte.

Was Sehpferd bereits schrieb:

Wie alles begann (nach einbem Bericht der BBC). Über das höchste Gebot habe ich dann ebenfalls geschrieben. Der Verdacht, dass von der englische Sonntagszeitung Geld geflossen ist, wird in einem Artikel einer Studentenzeitung geschrieben. Sehpferd berichtete darüber hier. Damit nicht genug, eine Agentur warb bei Google damit, dass jeder so berühmt werden könne. Außerdem gibt es eine Linkliste verschiedener Artikel über die schöne Rosie.

English:
The lesbian university student who auctioned her virginity on the website is reported to loose her virginity to the highest bidder.

According to British Newspapers, the bidder was a 44-year-old engineer - and it all happenede in a hotel room in Euston. The bid was £8,400.

Die Wissenschaft ist wahrlich zu bewundern: Sie kann Studien über Zeitphänomene erstellen, die schon fast wieder verschwunden sind, wenn die Studien veröffentlich werden. So freue ich mich denn, der stauenden Öffentlichkeit mitteilen zu könne, dass ein Engländer eine Studie über Parkplatzsex vorgelegt hat. Sein Name ist Richard Byrne und er forscht am "Harper Adams University College", Newport, Shropshire. Elementarer Bestandteil der Studie ist ein Bild von einem Parkplatz, den er für hervorragend geeignet für sexuelle Aktivitäten hält.

Ich bin auf diese Spitzenleistung englischen Forschergeistes durch Mahalanobis aufmerksam gemacht worden.

Wer noch einmal meine Artikel über Parkplatzsex nachlesen will: Auslöser war bei mir ein Beitrag auf der Webseite der BBC. Dann las ich im deutschen GQ einen ziemlich deftigen Beitrag zum "Dogging" (Parkplatzsex) und schließlich kam dann der Abgesang, denn der Mirror geschrieben hatte.

Dr. Paul Stevenson von der “University of Surrey” hat jetzt herausgefunden, wie hoch die Absätze der der Schuhe für Damen sein können. Allerdings sollte man vorsichtig sein, denn die Formel beinhaltet auch einen soziologischen Faktor, der sich nach einer weitaus komplizierteren Formel bemisst:

             p•(y+9)•L
Q = ----------------------------------
         (t+1)•(A+1)•(y+10)•(L+£20)


Man sollte vielleicht noch wissen, dass es sich bei A um den für den aufrechten Gang nicht unwesentlichen Alkoholfaktor handelt, und ansonsten sollte man besser alles einmal in Ruhe bei einem Glas Rotwein durchlesen.

Und Sehpferd las es (noch ohne Rotwein) in EurekAlert.

high heels

foto: (c) 2004 by Sexy-High-Heel-Shoes

Gerade las ich in Iafrica, dass ein Künstler Namens Robson Bahia von der Polizei nachdrücklich gebeten wurde, seine Skulpturen vom Strand von Copacabana zu entfernen, was sehr einfach wäre, sie sind nämlich aus Sand.

Gestaunt habe ich freilich darüber, wie lange der Herr Bahia das schon macht: 1993 soll er damit angefangen haben – da war er gerade mal 10 Jahre alt. Iafrica ließ freilich offen, ob er bereits mit voluminösen nackten Frauenskulpturen begann oder mit Burgen und Fischen.

Im norwegischen Trondheim ist zwar schon einer von fünf Einwohnern Student, aber es sollen noch mehr werden: Die Studentenvereinigung wirbt nämlich gegenwärtig damit, dass jedem Studenten (und selbstverständlicher jeder Studentin) in Trondheim die Liebe garantiert wird. Ein paar eigene Aktivitäten, so ein Sprecher, seien freilich dennoch nötig: Freundlich sein, sich öfter mal waschen und natürlich soziale Kontakte pflegen.

Gefunden in der Tageszeitung Aftenposten.

Ein Realschuldirektor in Schwabmünchen bei Augsburg hat etwas gegen die Unmoral: Ein T-Shirt nämlich, das offenbar so beschissen aussieht (Pardon, liebe Leser), dass die jungen Mädchen aus lauter Horror vor der Büßerhemden-Folter schon gar nicht mehr wagen, bauchfrei in den Unterricht zu kommen: Ziel erreicht.

Überflüssig zu sagen, dass dieses Hemd ein Strafhemd ist. Notiz am Rande: Das T-Shirt ist am nächsten Tag wieder gewaschen mit in die Schule zu bringen, wenn es denn zum Einsatz gekommen ist.

Mehr in der Süddeutschen Zeitung (Rubrik Job und Karriere).

Und via Typepad gefunden..

Wie der Spiegel in seiner Online-Ausgabe schreibt, sei es „an vielen Schulen“ der Vereinigten Staaten von Nordamerika untersagt, das Wort „Kondom“ auszusprechen. Schlechte Zeiten für Amerikas Jugend: Die Geschlechtskrankheiten sind wieder auf dem Vormarsch, und dies besonders bei den Gutmenschen, die Jungfrauenschwüre getan haben. (Sehpferd berichtete bereits).

So genannte „Jungfrauen“, also Jugendliche, die (zumeist vor Gott) ein Gelübde abgelegt hatten, bis zur Ehe jungfräulich zu bleiben, haben genau so viele Geschlechtskrankheiten wie die Jugendlichen, die solche Schwüre nicht getan haben – zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie des renommierten NIH in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Den Schwur haben überhaupt nur 12 Prozent der Schwörenden während ihrer Teenagerzeit gehalten – alle anderen haben Sex gehabt, und zwar oft ungeschützt: Vor allem unter den männlichen „Jungfrauen“ verkehrten 60 Prozent ohne Kondom, während es bei den „Nicht-Schwörern“ nur 40 Prozent waren.

Interessant daran ist, dass diese Studie von Dr. Peter Bearman geleitet wurde, der von der Jungfrauenbewegung und anderen Jungfernschafts-Befürworten stets als Kronzeuge für die Wirksamkeit von Jungfernschwüren benannt wurde. Tatsächlich haben Organisationen wie „True Love Waits“ („Wahre Liebe wartet“) aber nur denjenigen Teil der Studie wiedergegeben, die ihnen lieb waren: Schon damals warnte Bearman davor, dass die „Jungfernschwüre“ nicht zu einer Massenbewegung werden dürften – dann würde sie ihre Wirksamkeit verlieren.

Dieser Tage sagte Bearman nun gegenüber der Presse, dass die Jungfrauenbewegung sich nicht bewusst gewesen wäre, wie Jugendliche tatsächlich mit dem Sex umgehen würden. Er bezeichnete die Jungfrauenschwüre nun als „Ideologie“ und wies darauf hin, dass sie sich nicht eignen würden, um in öffentlichen Gesundheitsprogrammen Verwendung zu finden.

Diese Aussage ist deshalb so brisant, weil die Jungfrauenschwüre genau das Programm sind, dass der Präsident der USA als richtig für alle amerikanischen Jugendlichen ansieht.

Die Statistiken und die neuen Bearman-Aussagen wurden der "Medicalnews Today" entnommen.

Glaubt man dem Polizeipsychologen Adolf Gallwitz, dann gehen bis zu eine Million Männer in Deutschland täglich zu Prostituierten. Woher er die Zahlen hat, wissen wir natürlich nicht, aber er geht von geschätzten 150.000 – 200.000 Frauen aus, die diesem Beruf nachgehen. Fast jeder fünfte deutsche Mann, so der Polizeipsychologe weiter, würde regelmäßig „sexuelle Dienste gegen Geld“ kaufen. Gallwitz behauptete nach einem Pressebericht außerdem, die Nachfrage nach käuflichem Sex sei „gestiegen“.

Das allerdings ist langfristig nicht der Fall. Wenn die Zahlen von Herrn Gallwitz stimmen, dann wäre die Anzahl der Huren nämlich seit der vorvorigen Jahrhundertwende in Deutschland konstant geblieben: August Bebel nannte bereits in seiner Schrift: „Die Frau und der Sozialismus“ die gleiche, ebenfalls geschätzte Zahl. Damals gab es im Deutschen Reich etwa 60 Millionen Einwohner, was einer Quote von etwa 300 Einwohnern pro Hure entspricht. Heute, bei etwa 80 Millionen Bundesdeutschen, wäre die Quote also gefallen: Demnach hätten wir heute 400 Einwohner pro Hure.

Auch der Frauenhandel erlebte zu Bebels Zeiten eine merkwürdige Blüte, und er schrieb: „Unter solchen Verhältnissen hat der Handel mit Frauenfleisch großartige Dimensionen angenommen. Er wird in der bestorganisiertesten Weise auf größter Stufenleiter, und selten von den Augen der Polizei bemerkt, mitten in den Stätten der Zivilisation und Kultur betrieben“.

Manchmal gibt es auf der Welt einfach nichts Neues, außer vielleicht diesem: Zu Bebels Zeiten soll Deutschland das „Zentrum des Frauenhandels“ gewesen sein, und heute hat sich dieses schmutzige Geschäft in den Osten verlagert.

 

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