interna
Kaum etwas ist schwieriger zu schreiben als nichts, das dürfen sie mir glauben. Nicht, dass ich nicht hier und da etwas gefunden hätte – das siebenhundertfünfunddreißigste Ausziehpüppchen, die neueste drahthaarige Zicke, ein neues Sexspielzeug in der Form eines Oktopus.
Aber ich halte mich mal daran: Heute, an demselbigen Montag, wird nichts geschrieben – einfach nichts.
Aber ich halte mich mal daran: Heute, an demselbigen Montag, wird nichts geschrieben – einfach nichts.
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Wer wissen will, was schamlos ist, sollte sich einmal bei der Vermarktung der so genannten Stars umsehen: Nachdem deutlich wurde, dass es der Popularität von Paris Hilton nicht schadete, dass ein privat gedrehtes Pornofilmchen von ihr ins Internet kam, stand das Tor weit offen für Nachahmer, die es heftig nutzten.
Der andere Fall: Als deutlich wurde, dass keine auch noch so heftige journalistische Schmutzattacke der Deutschtürkin Sibel Kekilli schaden konnte, versuchen nun auch andere, ihre bisher sorgsam gehütete Pornofilmvergangenheit zu vermarkten: So kommt man mal wieder in die Presse, wenn die Popularität nachlässt.
Wesentlich schamloser ist freilich die abzocke mit Schneeball- und Pyramidensystemen, die im Internet grassiert: In ein paar Wochen aus 35 Euro 40.000 Euro zu machen, geht nun mal nur mit Schneeballsystemen, und eben solche Systeme funktionieren bekanntlich nur für die paar Menschen, die unter den Ersten im System waren. Das ist meist lange, lange, her.
Wer dann im Internet weiter forscht, kommt auf die tollsten Dinge: Stellen sie sich vor, sie gehen auf eine Party und schenken einer wildfremden Person 5000 Euro. „Herzkreise“ heißt so etwas – nichts weiter als ein modifiziertes Pyramidensystem. Das Spiel, so heißt es unter Kriminalisten, würde überwiegend von Frauen betrieben: Wer genügend durchtrieben ist und seine Freundinnen ins Elend stürzen will, ist am besten geeignet, dabei mitzumachen. Ein Rechtsanwalt, der einen großen Teil der Geschädigten vertritt, weiß, dass es sich bei den Frauen um „besonnene Menschen, die generell wohlweißlich überlegen, wie sie ihr Geld ausgeben“ handelt. Der Trick: Frauenpower, und esoterischer Schwachsinn wie dem „kostbaren Schritt des Schenkens" und der "ungeheuren Energie des Empfangs". I
Man kann beliebig weiter forschen. Eine Firma bietet irgendeine obskure Geschäftsidee, die nur im Internet läuft, nirgendwo sonst: Viel, viel Geld kann man da verdienen. Die Firma nennt Zeugen dafür, sogar sehr viele. Nur: Kein einziger dieser Namen taucht bei einer simplen Google-Recherche im Internet auf – außer auf der Werbeseite des Unternehmens.
Wie ich überhaupt auf alles gekommen bin? Durch einen Artikel von Doloresse in 20six. Dort ist von einer „Dame“ die Rede, der man Geld schenken darf – nicht unter 50 Euro, und möglichst in Amazon-Gutscheinen. Nachdem ich mir mehrere solcher Seiten angesehen habe, kommen bei mir freilich gewisse Zweifel auf, ob es sich bei den Betreibern überhaupt um Frauen handelt.
Die Sprüche (auf verschiedenen Webseiten ähnlich gelagerter Interessenten) sind jedenfalls toll (Spell-Checker ausgeschaltet):
„Ich brauch dich nicht, ich will nur dein Geld und davon nicht wenig!“
„Du wirst hart arbeiten und mich an deinem Lohn teilhaben lassen!“
„Wage es nicht mich wegen belangslosem Gelaber zu stören!“
und schließlich:
„Ich werde dich ausnehmen wie eine Weihnachtsganz“.
Da ich nicht vorhabe, mich ganz wie die "Ganz" ausnehmen zu lassen, und auch nicht auf das Angebot einer Prinzessin Ronja eingehen werde, Ihren „göttlichen Speichel mit gekautem Kaugummi zu kaufen (25 Euro)" bleibe ich an diesem Sonntag lieber in den Algen. Oder aber ich gehe bei meinem Eismann vorbei: Der gibt mir ein zuvor ungeschlecktes Erdbeer-Schokoladeneis für einen Euro 20, und auch der Bettler an der Ecke freut sich sicherlich, wenn ich ihm das Wechselgeld von 80 Cents gebe.
Wer wissen will, was schamlos ist, sollte sich einmal bei der Vermarktung der so genannten Stars umsehen: Nachdem deutlich wurde, dass es der Popularität von Paris Hilton nicht schadete, dass ein privat gedrehtes Pornofilmchen von ihr ins Internet kam, stand das Tor weit offen für Nachahmer, die es heftig nutzten.
Der andere Fall: Als deutlich wurde, dass keine auch noch so heftige journalistische Schmutzattacke der Deutschtürkin Sibel Kekilli schaden konnte, versuchen nun auch andere, ihre bisher sorgsam gehütete Pornofilmvergangenheit zu vermarkten: So kommt man mal wieder in die Presse, wenn die Popularität nachlässt.
Wesentlich schamloser ist freilich die abzocke mit Schneeball- und Pyramidensystemen, die im Internet grassiert: In ein paar Wochen aus 35 Euro 40.000 Euro zu machen, geht nun mal nur mit Schneeballsystemen, und eben solche Systeme funktionieren bekanntlich nur für die paar Menschen, die unter den Ersten im System waren. Das ist meist lange, lange, her.
Wer dann im Internet weiter forscht, kommt auf die tollsten Dinge: Stellen sie sich vor, sie gehen auf eine Party und schenken einer wildfremden Person 5000 Euro. „Herzkreise“ heißt so etwas – nichts weiter als ein modifiziertes Pyramidensystem. Das Spiel, so heißt es unter Kriminalisten, würde überwiegend von Frauen betrieben: Wer genügend durchtrieben ist und seine Freundinnen ins Elend stürzen will, ist am besten geeignet, dabei mitzumachen. Ein Rechtsanwalt, der einen großen Teil der Geschädigten vertritt, weiß, dass es sich bei den Frauen um „besonnene Menschen, die generell wohlweißlich überlegen, wie sie ihr Geld ausgeben“ handelt. Der Trick: Frauenpower, und esoterischer Schwachsinn wie dem „kostbaren Schritt des Schenkens" und der "ungeheuren Energie des Empfangs". I
Man kann beliebig weiter forschen. Eine Firma bietet irgendeine obskure Geschäftsidee, die nur im Internet läuft, nirgendwo sonst: Viel, viel Geld kann man da verdienen. Die Firma nennt Zeugen dafür, sogar sehr viele. Nur: Kein einziger dieser Namen taucht bei einer simplen Google-Recherche im Internet auf – außer auf der Werbeseite des Unternehmens.
Wie ich überhaupt auf alles gekommen bin? Durch einen Artikel von Doloresse in 20six. Dort ist von einer „Dame“ die Rede, der man Geld schenken darf – nicht unter 50 Euro, und möglichst in Amazon-Gutscheinen. Nachdem ich mir mehrere solcher Seiten angesehen habe, kommen bei mir freilich gewisse Zweifel auf, ob es sich bei den Betreibern überhaupt um Frauen handelt.
Die Sprüche (auf verschiedenen Webseiten ähnlich gelagerter Interessenten) sind jedenfalls toll (Spell-Checker ausgeschaltet):
„Ich brauch dich nicht, ich will nur dein Geld und davon nicht wenig!“
„Du wirst hart arbeiten und mich an deinem Lohn teilhaben lassen!“
„Wage es nicht mich wegen belangslosem Gelaber zu stören!“
und schließlich:
„Ich werde dich ausnehmen wie eine Weihnachtsganz“.
Da ich nicht vorhabe, mich ganz wie die "Ganz" ausnehmen zu lassen, und auch nicht auf das Angebot einer Prinzessin Ronja eingehen werde, Ihren „göttlichen Speichel mit gekautem Kaugummi zu kaufen (25 Euro)" bleibe ich an diesem Sonntag lieber in den Algen. Oder aber ich gehe bei meinem Eismann vorbei: Der gibt mir ein zuvor ungeschlecktes Erdbeer-Schokoladeneis für einen Euro 20, und auch der Bettler an der Ecke freut sich sicherlich, wenn ich ihm das Wechselgeld von 80 Cents gebe.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen.
Immer, wenn ich schreibe, dass die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts im Internet schlecht dokumentiert sind, bekomme ich Hiebe von den Pseudointellektuellen: Das Internet sei schließlich nicht die adäquate wissenschaftliche Informationsquelle, man müsse vielmehr ... und dann folgen Vorschläge zur wissenschaftlichen Arbeit aus dem vorigen, mehr aber noch aus dem vorvorigen Jahrhundert.
Der Grund könnte freilich noch ein anderer sein: die Ignoranz der Wissenschaftler gegenüber dem Zeitgeschehen. Auch hier, an diesem Ort, lese ich ja eigentlich nur zweierlei: Entweder die lieben Bloggerkolleginnen (meistens dann die –innen) stecken komplett in der Zeit, oder sie erheben sich wie die Habichte über das lächerliche Leben dort unten, das ihrer Meinung nach vor allem politisch, wirtschaftlich und letztendlich ganz und gar verkorkst ist. Da sie auch von etwas leben müssen, stürzen sie sich ab und an auf eine lächerliche Maus, die gerade mal gepiept hat, und werfen sie hoch in die Luft, damit jeder sieht, was für ein großartiger Vogel sie sind.
Nein, nicht dass ich frei davon wäre – aber ich weiß es mindestens, was ein großer Vorteil sein kann.
Zurück zu den 60ern. Das Zeitgeschehen spülte Frauen wie Rosemarie Nitribitt (dargestellt als Opfer, das selber Schuld hatte) und Vera Brühne (bezichtigt des Doppelmordes) an die Oberfläche. So weit, so gut. Doch wer waren diese Frauen wirklich? Was hat die damalige Presse, im Fall der Brühne insbesondere die Zeitschrift „Quick“ mit ihnen angestellt? Wo sind die damaligen Zeitungsberichte geblieben?
Weder Zeitzeugen (denen man es verzeihen mag) noch Wissenschaftler und Bibliotheken nehmen ihre Aufgaben wahr, das Zeitgeschehen im Internet offen zu legen. Wer nach Frau Brühne sucht, findet hunderte von lächerlichen Filmkritiken, die allesamt mit dem wirklichen Leben der Dame nichts zu tun hatten. Doch auch das ist nicht das Schlimmste. Am erbärmlichsten ist, wie wenig in den spektakulären Ereignissen der Zeitgeschichte Tendenzen gesucht werden: Das Leben muss der heutigen Jugend als das erscheinen, was schon meine Geschichtslehrer mir zu vermitteln versuchten: Geschichte ist die Aneinanderreihung von Geburt und Tod irgendwelcher Persönlichkeiten.
Wie daraus ein Weltbild entstehen soll, ist mir schleierhaft. Nach meinen Beobachtungen entsteht es auch nicht. Vielmehr blubbert jeder gerade in die Welt, was ihm zu seinem Leben so einfällt. Auch das ginge noch hin, wenn es nicht das Einzige wäre, was in den meisten Köpfen noch vor sich geht: Wir haben eine Generation der schrecklichen Selbstüberschätzer herangezogen, die sich an die Strohalme des persönlichen Glücks klammern, ohne zu bedenken, dass gerade diese Quelle sich nicht einfach beliebig absaugen lässt. So geschieht es, dass viele Bloggerinnen und Blogger ihr persönliches Unglück, aber auch jenes der entfernten Mächte von Wirtschaft und Politik lärmend beklagen. Hoffen wir, dass wenigstens dies noch jemand als Zeitzeugnis wahrnimmt.
Immer, wenn ich schreibe, dass die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts im Internet schlecht dokumentiert sind, bekomme ich Hiebe von den Pseudointellektuellen: Das Internet sei schließlich nicht die adäquate wissenschaftliche Informationsquelle, man müsse vielmehr ... und dann folgen Vorschläge zur wissenschaftlichen Arbeit aus dem vorigen, mehr aber noch aus dem vorvorigen Jahrhundert.
Der Grund könnte freilich noch ein anderer sein: die Ignoranz der Wissenschaftler gegenüber dem Zeitgeschehen. Auch hier, an diesem Ort, lese ich ja eigentlich nur zweierlei: Entweder die lieben Bloggerkolleginnen (meistens dann die –innen) stecken komplett in der Zeit, oder sie erheben sich wie die Habichte über das lächerliche Leben dort unten, das ihrer Meinung nach vor allem politisch, wirtschaftlich und letztendlich ganz und gar verkorkst ist. Da sie auch von etwas leben müssen, stürzen sie sich ab und an auf eine lächerliche Maus, die gerade mal gepiept hat, und werfen sie hoch in die Luft, damit jeder sieht, was für ein großartiger Vogel sie sind.
Nein, nicht dass ich frei davon wäre – aber ich weiß es mindestens, was ein großer Vorteil sein kann.
Zurück zu den 60ern. Das Zeitgeschehen spülte Frauen wie Rosemarie Nitribitt (dargestellt als Opfer, das selber Schuld hatte) und Vera Brühne (bezichtigt des Doppelmordes) an die Oberfläche. So weit, so gut. Doch wer waren diese Frauen wirklich? Was hat die damalige Presse, im Fall der Brühne insbesondere die Zeitschrift „Quick“ mit ihnen angestellt? Wo sind die damaligen Zeitungsberichte geblieben?
Weder Zeitzeugen (denen man es verzeihen mag) noch Wissenschaftler und Bibliotheken nehmen ihre Aufgaben wahr, das Zeitgeschehen im Internet offen zu legen. Wer nach Frau Brühne sucht, findet hunderte von lächerlichen Filmkritiken, die allesamt mit dem wirklichen Leben der Dame nichts zu tun hatten. Doch auch das ist nicht das Schlimmste. Am erbärmlichsten ist, wie wenig in den spektakulären Ereignissen der Zeitgeschichte Tendenzen gesucht werden: Das Leben muss der heutigen Jugend als das erscheinen, was schon meine Geschichtslehrer mir zu vermitteln versuchten: Geschichte ist die Aneinanderreihung von Geburt und Tod irgendwelcher Persönlichkeiten.
Wie daraus ein Weltbild entstehen soll, ist mir schleierhaft. Nach meinen Beobachtungen entsteht es auch nicht. Vielmehr blubbert jeder gerade in die Welt, was ihm zu seinem Leben so einfällt. Auch das ginge noch hin, wenn es nicht das Einzige wäre, was in den meisten Köpfen noch vor sich geht: Wir haben eine Generation der schrecklichen Selbstüberschätzer herangezogen, die sich an die Strohalme des persönlichen Glücks klammern, ohne zu bedenken, dass gerade diese Quelle sich nicht einfach beliebig absaugen lässt. So geschieht es, dass viele Bloggerinnen und Blogger ihr persönliches Unglück, aber auch jenes der entfernten Mächte von Wirtschaft und Politik lärmend beklagen. Hoffen wir, dass wenigstens dies noch jemand als Zeitzeugnis wahrnimmt.
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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Was geblieben ist von der Woche? Zunächst einmal die Erkenntnis, dass es ein Leben ohne Bloggen gibt, ja, sogar ein Leben ohne Internet. Nein, mein Computer ist wieder in Ordnung, dank eines Updates auf Norton Internet Security 2004 – aber das ist eine andere Geschichte, insbesondere eine, die unsere deutsche Telecom nicht sonderlich erfreuen dürfte.
Apropos Telekom: Ich war gerade dabei, meine Samstagseinkäufe zu erledigen, als mich (vor dem Norton-Telecom-Desaster) eine Dame selbiger Gesellschaft anrief, ich möge doch erwägen, meine Homepage auf einen neuen Server zu legen. So etwa nach drei Minuten sinnlosen Wortgetöses kam ich dann hinter den Sinn des Anrufs: man wollte mir einen neuen Tarif verkaufen. Nein, danke, Telecom.
Zur Ehrenrettung der Hotline der deutschen Telecom muss gesagt werden, dass so gut wie alle darartige Serviceeinrichtungen an zwei Problemen leiden: Erstens werden Informationen nicht schnell genug weitergegeben und zweitens haben die meisten Mitarbeiter nicht gelernt, problemorientiert zu handeln. Eigentlich schade, dass man die Grundlagen vernachlässigt. Auch schlechte Hotlines sind nämlich teuer.
Der Frühling und die plötzlichen hohen Temperaturen spülten vor allem zwei Dinge wieder an die Oberfläche: Brüste und Liebespaare. Weder in den Blogs noch in der Presse noch sonst wo in der virtuellen Realität, sondern in jenem prallen Leben, in dem ich mich gerade befinde.
Die häufig provokant vorgezeigten Brüste scheinen hier zur nationalen Identität junger Frauen zu gehören, die sehnsüchtig sich umschlingenden Liebespaare sind Teil der Wohnkultur: Raum ist in der kleinsten Hütte, aber nicht in derselbigen Stadt für ein glücklich liebend Paar. (Nicht von mir). Da passt es schon, wenn das Wetter gut ist und man in den Park gehen kann.
Mein Blog? Ach, mein Blog. Immer noch lechzen Leser nach Severina Vuckovic. Nur singen habe ich sie noch nicht gehört.
Was geblieben ist von der Woche? Zunächst einmal die Erkenntnis, dass es ein Leben ohne Bloggen gibt, ja, sogar ein Leben ohne Internet. Nein, mein Computer ist wieder in Ordnung, dank eines Updates auf Norton Internet Security 2004 – aber das ist eine andere Geschichte, insbesondere eine, die unsere deutsche Telecom nicht sonderlich erfreuen dürfte.
Apropos Telekom: Ich war gerade dabei, meine Samstagseinkäufe zu erledigen, als mich (vor dem Norton-Telecom-Desaster) eine Dame selbiger Gesellschaft anrief, ich möge doch erwägen, meine Homepage auf einen neuen Server zu legen. So etwa nach drei Minuten sinnlosen Wortgetöses kam ich dann hinter den Sinn des Anrufs: man wollte mir einen neuen Tarif verkaufen. Nein, danke, Telecom.
Zur Ehrenrettung der Hotline der deutschen Telecom muss gesagt werden, dass so gut wie alle darartige Serviceeinrichtungen an zwei Problemen leiden: Erstens werden Informationen nicht schnell genug weitergegeben und zweitens haben die meisten Mitarbeiter nicht gelernt, problemorientiert zu handeln. Eigentlich schade, dass man die Grundlagen vernachlässigt. Auch schlechte Hotlines sind nämlich teuer.
Der Frühling und die plötzlichen hohen Temperaturen spülten vor allem zwei Dinge wieder an die Oberfläche: Brüste und Liebespaare. Weder in den Blogs noch in der Presse noch sonst wo in der virtuellen Realität, sondern in jenem prallen Leben, in dem ich mich gerade befinde.
Die häufig provokant vorgezeigten Brüste scheinen hier zur nationalen Identität junger Frauen zu gehören, die sehnsüchtig sich umschlingenden Liebespaare sind Teil der Wohnkultur: Raum ist in der kleinsten Hütte, aber nicht in derselbigen Stadt für ein glücklich liebend Paar. (Nicht von mir). Da passt es schon, wenn das Wetter gut ist und man in den Park gehen kann.
Mein Blog? Ach, mein Blog. Immer noch lechzen Leser nach Severina Vuckovic. Nur singen habe ich sie noch nicht gehört.
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Einmal erwischt es jeden – und eben manchmal auch mich. Daheim versagte mein Webzugang fast völlig, doch so langsam kristallisiert sich ein Konflikt zwischen T-Online und der Norton Firewall heraus. Also wird erst einmal weniger gebloggt – und dann weiter gesehen.
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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Manchmal habe ich den richtigen Riecher. Gedacht habe ich mir eigentlich schon, dass Surfer die Bloggerin Jessica Cutler suchen würden, also jene Frau, die sich rühmte, 400 US-Dollar für den Liebesdienst bei einem konservativen US-Senator zu bekommen. Freilich hat sie außer der Frechheit, ihre bezahlten Amouren im Internet zu veröffentlich und einer gewissen Schönheit nicht viel zu bieten – der Besuch ihres Blogs erwies sich als ausgesprochener Flop, und die üblichen Erotik-Surfer suche meist nach Aktbildern oder anzüglichen Videos.
Von meinem Artikel über die kroatische Sängerin Severina Vuckovic habe ich mir fast gar nichts versprochen. Ihr ist eine ähnliche Geschichte „wiederfahren“ wie zuvor schon Paris Hilton, nur dass sie sich noch blauäugiger in der Öffentlichkeit zeigte: Das Video, auf dem sie bei einem äußerst delikaten Liebesspiel zu sehen ist, sei ihr gestohlen worden, berichtete sie einer Tageszeitung.
Doch ich war überrascht, als ich an einem einzigen Tag über 800 Zugriffe auf diesen doch noch sehr jungen Artikel hatte, und stellte zu meiner Überraschung fest, dass mindestens die Hälfte aus einer einzigen Quelle stammten. Der Grund: Ich war der Erste, der den aus einer kroatischen Zeitung stammenden englischen Artikel als Nachricht in Deutschland gebracht hatte. Inzwischen steht dieser Beitrag mit über 10.000 Zugriffen auf Platz eins meiner Hitliste – das ist noch nie in so kurzer Zeit passiert, und natürlich ist es auch das erste Mal, das einer meiner Artikel überhaupt diese "magische" Zahl überschritten hat. Nicht einmal bei Rosie Reid, der Engländerin, die ihre Jungfräulichkeit verauktioniert haben will – mein letzter „Shootingstar“.
Wer mich kennt, weiß, dass ich an sich kein Klatschspaltenkolumnist bin. Aber es ist nun einmal so, dass der Journalist lebt, wenn er Leser hat, so, wie der Schauspieler lebt, wenn es Beifall regnet. Irgendwann habe ich einmal behauptet, ich würde das ernsthafte Bloggen beginnen, wenn alle meine so genannten „Top 25“ bei über 1000 Lesern wären. So viel darf ich verraten: 23 sind es schon, aber ich verspreche nicht fest, danach wirklich aufzuhören.
Manchmal habe ich den richtigen Riecher. Gedacht habe ich mir eigentlich schon, dass Surfer die Bloggerin Jessica Cutler suchen würden, also jene Frau, die sich rühmte, 400 US-Dollar für den Liebesdienst bei einem konservativen US-Senator zu bekommen. Freilich hat sie außer der Frechheit, ihre bezahlten Amouren im Internet zu veröffentlich und einer gewissen Schönheit nicht viel zu bieten – der Besuch ihres Blogs erwies sich als ausgesprochener Flop, und die üblichen Erotik-Surfer suche meist nach Aktbildern oder anzüglichen Videos.
Von meinem Artikel über die kroatische Sängerin Severina Vuckovic habe ich mir fast gar nichts versprochen. Ihr ist eine ähnliche Geschichte „wiederfahren“ wie zuvor schon Paris Hilton, nur dass sie sich noch blauäugiger in der Öffentlichkeit zeigte: Das Video, auf dem sie bei einem äußerst delikaten Liebesspiel zu sehen ist, sei ihr gestohlen worden, berichtete sie einer Tageszeitung.
Doch ich war überrascht, als ich an einem einzigen Tag über 800 Zugriffe auf diesen doch noch sehr jungen Artikel hatte, und stellte zu meiner Überraschung fest, dass mindestens die Hälfte aus einer einzigen Quelle stammten. Der Grund: Ich war der Erste, der den aus einer kroatischen Zeitung stammenden englischen Artikel als Nachricht in Deutschland gebracht hatte. Inzwischen steht dieser Beitrag mit über 10.000 Zugriffen auf Platz eins meiner Hitliste – das ist noch nie in so kurzer Zeit passiert, und natürlich ist es auch das erste Mal, das einer meiner Artikel überhaupt diese "magische" Zahl überschritten hat. Nicht einmal bei Rosie Reid, der Engländerin, die ihre Jungfräulichkeit verauktioniert haben will – mein letzter „Shootingstar“.
Wer mich kennt, weiß, dass ich an sich kein Klatschspaltenkolumnist bin. Aber es ist nun einmal so, dass der Journalist lebt, wenn er Leser hat, so, wie der Schauspieler lebt, wenn es Beifall regnet. Irgendwann habe ich einmal behauptet, ich würde das ernsthafte Bloggen beginnen, wenn alle meine so genannten „Top 25“ bei über 1000 Lesern wären. So viel darf ich verraten: 23 sind es schon, aber ich verspreche nicht fest, danach wirklich aufzuhören.
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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Drei Tage lange habe ich wieder einmal geschwelgt – in der großen Stadt am Rand von Europa (nun, sagen wir besser, der EU), die einmal der Mittelpunkt meines Lebens werden soll und es schon jetzt zu einem großen Teil ist – Budapest.
Was habe ich eigentlich hinter mir gelassen? Jessica Cutler, denke ich. Würde sie sich nicht so gut als Beispiel eignen, als Zeitzeugnis sozusagen, wäre sie eine so unbedeutende Randerscheinung, dass sich kein Regenwurm für sie krümmen würde: So aber schreibt eine gestandene Journalistin einen Hetzartikel über eine Bloggerin, die nur eines getan hat: Ihre Bettgeschichten zu sehr ausgeplaudert.
Ich denke, es ist keine besonders großartige Leistung einer Dame, das Höschen für Geld herunterzulassen, egal, ob der begünstigte ein US-Senator, ein Wirtschaftsboss oder euch nur ein Pilot ist – vielleicht hätte eine Kerbe im Bettpfosten auch gereicht, wenn man schon eine Buchhaltung braucht. Oder sollte es eine neue Form der Selbstbestätigung sein? - "Schau, du machst es schon für ein Dinner und mir schenkt er noch 400 Dollar dazu"?
Was wollen Menschen lesen? Immer nur eines – wo sie diese oder jene Berühmtheit spärlich bekleidet, nackt oder in sexuellen Aktivitäten besichtigen können. Dieser Tage sind es Rachel Hunter und Catherine Bosley, die mir bei mir gesucht werden. Erstere mag ja noch ein paar Jahre für Schlagzeilen gut sein, doch Letztere ist ebenfalls nichts weiter als das Zeitzeugnis einer Hysterie. Dennoch sind mir Brustsurfer immer noch sympathischer als jene, die nach Enthauptungs-Videos suchen: Brüste töten nicht.
Drei Tage lange habe ich wieder einmal geschwelgt – in der großen Stadt am Rand von Europa (nun, sagen wir besser, der EU), die einmal der Mittelpunkt meines Lebens werden soll und es schon jetzt zu einem großen Teil ist – Budapest.
Was habe ich eigentlich hinter mir gelassen? Jessica Cutler, denke ich. Würde sie sich nicht so gut als Beispiel eignen, als Zeitzeugnis sozusagen, wäre sie eine so unbedeutende Randerscheinung, dass sich kein Regenwurm für sie krümmen würde: So aber schreibt eine gestandene Journalistin einen Hetzartikel über eine Bloggerin, die nur eines getan hat: Ihre Bettgeschichten zu sehr ausgeplaudert.
Ich denke, es ist keine besonders großartige Leistung einer Dame, das Höschen für Geld herunterzulassen, egal, ob der begünstigte ein US-Senator, ein Wirtschaftsboss oder euch nur ein Pilot ist – vielleicht hätte eine Kerbe im Bettpfosten auch gereicht, wenn man schon eine Buchhaltung braucht. Oder sollte es eine neue Form der Selbstbestätigung sein? - "Schau, du machst es schon für ein Dinner und mir schenkt er noch 400 Dollar dazu"?
Was wollen Menschen lesen? Immer nur eines – wo sie diese oder jene Berühmtheit spärlich bekleidet, nackt oder in sexuellen Aktivitäten besichtigen können. Dieser Tage sind es Rachel Hunter und Catherine Bosley, die mir bei mir gesucht werden. Erstere mag ja noch ein paar Jahre für Schlagzeilen gut sein, doch Letztere ist ebenfalls nichts weiter als das Zeitzeugnis einer Hysterie. Dennoch sind mir Brustsurfer immer noch sympathischer als jene, die nach Enthauptungs-Videos suchen: Brüste töten nicht.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Wer denkt, ich würde nur über kleine Schweinerein schreiben, der liest mich nicht allzu oft. Mein ständiges Lieblingsthema sind vielmehr Weltanschauungsfragen, und solche Themen führen dann fast überall hin. Beruflich allerdings schreibe ich fast ausschließlich Dokumentationen – und das ist so ziemlich das Gegenteil von den frechen kleinen Artikelchen, die ich dann hier veröffentliche.
Was mir auffiel: Ab und an, sehr selten in letzter Zeit, schreibe ich auch noch ein Progrämmchen, und wie es so geht, braucht man dazu hin und wieder ein Handbuch, und jetzt kommt der Schuster sozusagen zu seinen Leisten: Wer schreibt eigentlich diesen Mist zusammen? Es gibt offenbar nur zwei Gruppen von Autoren: Die geschwätzigen, die jeden Schritt erklären, und bei denen man am Ende dann in manchen Spielarten „Hallo Welt“ auf den Bildschirm bekommt, und die wortkargen, die voraussetzen, dass man weiß, was in Mathematikergehirnen vorgeht. Doch wo bleiben eigentlich die pragmatischen, lösungsorientierten Handbücher, in denen man die wichtigen Hinweise unter den richtigen Stichwörtern findet?
Ein ständiger Programmierauftrag ist beispielsweise, Textfelder zu manipulieren, also sie aufzufinden, zu extrahieren, zu teilen und neu zusammenzusetzen. Man versuche einmal, dazu Hinweise in einem Javascript-Handbuch zu finden: Völlige Fehlanzeige. Hat man sich endlich durch überwiegend unsinnige, weil automatisch erstellte Stichwortverzeichnisse gequält, stößt man auf immer dasselbe, dümmliche Beispiel. Wer are the champions, wer are the champions“ und wie man daraus „we are“ und „champions“ extrahieren kann – für mich der Beweise, dass diese Leute noch nie in ihrem Leben ein Programm geschrieben haben. Typische Schulbeispiele wären, Umlaute zu ersetzen oder Begriffe zu kürzen, das Wortende festzustellen oder den Wortbeginn, und dazu braucht man natürlich Beispiele.
Es gibt mehrere solcher Beispiele. Man suche nach Schleifen, Bedingungen oder sonstigen häufig vorkommenden Programmieraufgaben, und wird nichts finden. Dabei sucht man manchmal nur danach, wie man eine Schleife in der betreffenden Programmiersprache beginnt, unterbricht und beendet. Den Autoren solcher Bücher, mehr aber noch den Verlegern, scheint all dies gleichgültig zu sein: Je schlechter die Bücher, um so mehr werden verkauft: Denn wer in einem Programmierhandbuch nichts findet, der kauft sich meist ein zweites – um darin auch nichts zu finden. Nur einfacher.
Was mir auffiel: Ab und an, sehr selten in letzter Zeit, schreibe ich auch noch ein Progrämmchen, und wie es so geht, braucht man dazu hin und wieder ein Handbuch, und jetzt kommt der Schuster sozusagen zu seinen Leisten: Wer schreibt eigentlich diesen Mist zusammen? Es gibt offenbar nur zwei Gruppen von Autoren: Die geschwätzigen, die jeden Schritt erklären, und bei denen man am Ende dann in manchen Spielarten „Hallo Welt“ auf den Bildschirm bekommt, und die wortkargen, die voraussetzen, dass man weiß, was in Mathematikergehirnen vorgeht. Doch wo bleiben eigentlich die pragmatischen, lösungsorientierten Handbücher, in denen man die wichtigen Hinweise unter den richtigen Stichwörtern findet?
Ein ständiger Programmierauftrag ist beispielsweise, Textfelder zu manipulieren, also sie aufzufinden, zu extrahieren, zu teilen und neu zusammenzusetzen. Man versuche einmal, dazu Hinweise in einem Javascript-Handbuch zu finden: Völlige Fehlanzeige. Hat man sich endlich durch überwiegend unsinnige, weil automatisch erstellte Stichwortverzeichnisse gequält, stößt man auf immer dasselbe, dümmliche Beispiel. Wer are the champions, wer are the champions“ und wie man daraus „we are“ und „champions“ extrahieren kann – für mich der Beweise, dass diese Leute noch nie in ihrem Leben ein Programm geschrieben haben. Typische Schulbeispiele wären, Umlaute zu ersetzen oder Begriffe zu kürzen, das Wortende festzustellen oder den Wortbeginn, und dazu braucht man natürlich Beispiele.
Es gibt mehrere solcher Beispiele. Man suche nach Schleifen, Bedingungen oder sonstigen häufig vorkommenden Programmieraufgaben, und wird nichts finden. Dabei sucht man manchmal nur danach, wie man eine Schleife in der betreffenden Programmiersprache beginnt, unterbricht und beendet. Den Autoren solcher Bücher, mehr aber noch den Verlegern, scheint all dies gleichgültig zu sein: Je schlechter die Bücher, um so mehr werden verkauft: Denn wer in einem Programmierhandbuch nichts findet, der kauft sich meist ein zweites – um darin auch nichts zu finden. Nur einfacher.
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Während ich abends hinter meiner persönlichen Firewall sitze und hoffe, dass Norton alle Versuche, auf meinen Rechner zuzugreifen, schon abwehren wird, bin ich am Tage hinter einer festen Brandmauer, die alles abwehrt, was ihr irgendwie verdächtig erscheint. Warum ich das schreibe? Weil diejenigen Blogs auf Twoday, die werbefinanziert sind, an dieser Super-Brandmauer abblitzen. Mich stört es nicht, weil mein Blog nicht werbefinanziert ist – aber eure Blogs kann ich größtenteils nicht lesen.
Warum ich so wenig Erotisches schreibe? Weil ich mich so viel mit dem Wortschatz der Erotik beschäftige, und das kostet sehr viel Zeit. Wer weiß schon, dass Wörter wie „Homosexualität“ oder „Pornografie“ relativ neuen Datums sind, und dass viele Wörter wie zum Beispiel das „Frauenhaus“ oder die „Dirne“ heute eine ganz andere Bedeutung haben als früher?
Deutschland hat seit heute einen neuen Bundespräsidenten. Ich liebe ihn nicht und halte ihn für eine der ungeeignetsten Persönlichkeiten, die jemals das Amt bekleidet haben. Nicht, weil er „schlecht“ wäre, sondern weil er auf der falschen Besetzungscouch sitzt: Bundespräsidenten hatten wir uns bislang als gereifte Persönlichkeiten mit integrierenden Kräften vorgestellt. Nun ist er es aber dennoch. In der Demokratie muss man sich an manches gewöhnen, auch dass ein Karrierist Bundespräsident wird. Ich prophezeie schon heute eines: Dieser Mann wird nicht glücklich mit seinem Amt, und seine Steigbügelhalter werden nicht glücklich mit ihm. Was sie nich daran hinderte, bereits kurz nach der Wahl der Presse auf den Ohren herumzutrampeln: „Auftakt für einen Machtwechsel“ titelte daraufhin die Unionsfreundliche Presse. Was ich dazu sage? Auch die Änderung der Machtverhätnisse und ganz normal für die Demokratie. Freilich sollte Frau Merkel und die mit ihr verbundenen Konsorten öfter mal den „Gehirn Ein“-Schalter betätigen. Bevor sie solche Sprüche loslassen, denn der Souverän ist nicht die Allianz von Frau Merkel, Herrn Stoiber und Herrn Westerwelle, sondern das Volk.
Glücklich ist wahrscheinlich die glockenreine gospelnde Joy, die sich nun wie ein Star fühlen kann: Vorsicht, liebe Joy, zwar haben auch schon mal ein paar Nonnen einen Hit gelandet, aber ob die Jugendlobpreisleiterin der Kirchengemeinde im Christus Centrum Tostedt auf Dauer mit den Erwartungen an einen wirklichen Profi-Star verträgt, das bliebe abzuwarten.
Wirklich glücklich bin ich hingegen über einen Baum: Die güldene Palme ging an den Richtigen: Ich kann mir eher eine Welt ohne GWB vorstellen als eine Welt ohne Michael Moore.
Hier hat sich eine alte Bekannte wieder blicken lassen: Mistress Michelle, die jetzt mit Sklavenmails Furore machen will. Wer ganz genau hinschaut, wird auch ein paar "Gehänge" zu sehen bekommen - nun ja, jeder nach seinem Geschmack.
Ich lese, im Übrigen, weiterhin mit viel Vergnügen Miss Understood. Sie ist für mich die Bloggerin schlechthin: selbstsüchtig, öffentlichkeitswirksam, immer ein bisschen auf dem Nebengleis und dabei äußerst erfolgreich – und dies allein wegen der originellen Schreibe. Aber das alles weiß sie ja selbst viel besser, auch wenn sie es beständig leugnet.
Während ich abends hinter meiner persönlichen Firewall sitze und hoffe, dass Norton alle Versuche, auf meinen Rechner zuzugreifen, schon abwehren wird, bin ich am Tage hinter einer festen Brandmauer, die alles abwehrt, was ihr irgendwie verdächtig erscheint. Warum ich das schreibe? Weil diejenigen Blogs auf Twoday, die werbefinanziert sind, an dieser Super-Brandmauer abblitzen. Mich stört es nicht, weil mein Blog nicht werbefinanziert ist – aber eure Blogs kann ich größtenteils nicht lesen.
Warum ich so wenig Erotisches schreibe? Weil ich mich so viel mit dem Wortschatz der Erotik beschäftige, und das kostet sehr viel Zeit. Wer weiß schon, dass Wörter wie „Homosexualität“ oder „Pornografie“ relativ neuen Datums sind, und dass viele Wörter wie zum Beispiel das „Frauenhaus“ oder die „Dirne“ heute eine ganz andere Bedeutung haben als früher?
Deutschland hat seit heute einen neuen Bundespräsidenten. Ich liebe ihn nicht und halte ihn für eine der ungeeignetsten Persönlichkeiten, die jemals das Amt bekleidet haben. Nicht, weil er „schlecht“ wäre, sondern weil er auf der falschen Besetzungscouch sitzt: Bundespräsidenten hatten wir uns bislang als gereifte Persönlichkeiten mit integrierenden Kräften vorgestellt. Nun ist er es aber dennoch. In der Demokratie muss man sich an manches gewöhnen, auch dass ein Karrierist Bundespräsident wird. Ich prophezeie schon heute eines: Dieser Mann wird nicht glücklich mit seinem Amt, und seine Steigbügelhalter werden nicht glücklich mit ihm. Was sie nich daran hinderte, bereits kurz nach der Wahl der Presse auf den Ohren herumzutrampeln: „Auftakt für einen Machtwechsel“ titelte daraufhin die Unionsfreundliche Presse. Was ich dazu sage? Auch die Änderung der Machtverhätnisse und ganz normal für die Demokratie. Freilich sollte Frau Merkel und die mit ihr verbundenen Konsorten öfter mal den „Gehirn Ein“-Schalter betätigen. Bevor sie solche Sprüche loslassen, denn der Souverän ist nicht die Allianz von Frau Merkel, Herrn Stoiber und Herrn Westerwelle, sondern das Volk.
Glücklich ist wahrscheinlich die glockenreine gospelnde Joy, die sich nun wie ein Star fühlen kann: Vorsicht, liebe Joy, zwar haben auch schon mal ein paar Nonnen einen Hit gelandet, aber ob die Jugendlobpreisleiterin der Kirchengemeinde im Christus Centrum Tostedt auf Dauer mit den Erwartungen an einen wirklichen Profi-Star verträgt, das bliebe abzuwarten.
Wirklich glücklich bin ich hingegen über einen Baum: Die güldene Palme ging an den Richtigen: Ich kann mir eher eine Welt ohne GWB vorstellen als eine Welt ohne Michael Moore.
Hier hat sich eine alte Bekannte wieder blicken lassen: Mistress Michelle, die jetzt mit Sklavenmails Furore machen will. Wer ganz genau hinschaut, wird auch ein paar "Gehänge" zu sehen bekommen - nun ja, jeder nach seinem Geschmack.
Ich lese, im Übrigen, weiterhin mit viel Vergnügen Miss Understood. Sie ist für mich die Bloggerin schlechthin: selbstsüchtig, öffentlichkeitswirksam, immer ein bisschen auf dem Nebengleis und dabei äußerst erfolgreich – und dies allein wegen der originellen Schreibe. Aber das alles weiß sie ja selbst viel besser, auch wenn sie es beständig leugnet.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Diese Woche wurde ich unversehens wieder mit mir selbst konfrontiert: Anlässlich eines Seminars erinnerte ich mich, doch vor etwa einem Jahrzehnt noch selber in der Branche aktiv gewesen zu sein. Damals hielt ich Wochenendseminare über Kommunikation.
Am Wochenende wurde mir dann klar, dass wir seither nicht einen Schritt weiter gekommen sind: In die Kommunikation wird immer noch so viel Psychologie hineingelegt, dass sich die Psychologen immer wieder als zuständig fühlen, wenngleich bei ihnen die zwischenmenschliche Wahrnehmung so gut wie keine Rolle spielt. Das Dilemma bleibt: Kommunikation wird psychologisiert, bis sie in die Abgründe der Tiefenpsychologie und Psychotherapie abtrudelt, aber die Psychologie kneift, wenn um die Umsetzung der Prinzipien geht. Wir tun immer noch so, als habe es nie eine Kybernetik, nie eine Nachrichtentechnik und nie eine Verhaltenspsychologie gegeben.
Die Welt der Politik wird derweil immer schwieriger: Amerikas Krieg gegen den Irak verlängert sich – und jeden Tag werden Menschen missachtet, erniedrigt und getötet. Von Frieden ist nichts zu erkennen, und man spricht bereits von einem „Kulturkampf“ der „christlich-jüdischen“ Welt gegen die „islamisch-arabische“ Welt. Ich, für meinen Teil, gewohnt, das Ei des Kolumbus eher bei meinem Milchmann als beim Pfarrer zu finden, bekenne, dass ich das dumm dreiste Geschwätz von einem "christlich-jüdische" geprägten Westen nicht mehr hören mag. Christen sind Christen, Juden sind Juden, und „der Westen“ hat weitaus wichtigere Ideale als sie in den Religionen zum Ausdruck kommt, und sei es nur „Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit“.
Die Sinnlichkeit? Ach, die Sinnlichkeit. Wer sich ihr wirklich hingeben will, braucht Zeit: Sexueller Hunger mag durch ein Quickie gestillt werden können, das Lechzen nach sinnlichem Erleben aber braucht Zeit, um in die Tiefen von Körper, Geist und Seele zu dringen. Das ist mit ein paar Meldungen über nackte Brüste nicht zu bewerkstelligen.
Auf meiner Seite wurde hauptsächlich nach Catherine Bosley gesucht, die mittlerweile auf Platz 9 meiner Hitliste liegt. Womit wieder einmal bewiesen ist, dass eine Frau weder schön noch sinnlich sein muss, um in die Schlagzeilen zu geraten: Sie muss sich nur zum richtigen Zeitpunkt ausziehen.
Ach, sie meinen nun vielleicht, Frauen könnten doch auch durch andere Eigenschaften in die Presse kommen? Durch Klugheit zum Beispiel? Nun, dann dürfen sie gerne einmal selbst recherchieren, wie viel Gutes über Gesine Schwan geschrieben wurde – und wie oft es gelesen wurde.
Diese Woche wurde ich unversehens wieder mit mir selbst konfrontiert: Anlässlich eines Seminars erinnerte ich mich, doch vor etwa einem Jahrzehnt noch selber in der Branche aktiv gewesen zu sein. Damals hielt ich Wochenendseminare über Kommunikation.
Am Wochenende wurde mir dann klar, dass wir seither nicht einen Schritt weiter gekommen sind: In die Kommunikation wird immer noch so viel Psychologie hineingelegt, dass sich die Psychologen immer wieder als zuständig fühlen, wenngleich bei ihnen die zwischenmenschliche Wahrnehmung so gut wie keine Rolle spielt. Das Dilemma bleibt: Kommunikation wird psychologisiert, bis sie in die Abgründe der Tiefenpsychologie und Psychotherapie abtrudelt, aber die Psychologie kneift, wenn um die Umsetzung der Prinzipien geht. Wir tun immer noch so, als habe es nie eine Kybernetik, nie eine Nachrichtentechnik und nie eine Verhaltenspsychologie gegeben.
Die Welt der Politik wird derweil immer schwieriger: Amerikas Krieg gegen den Irak verlängert sich – und jeden Tag werden Menschen missachtet, erniedrigt und getötet. Von Frieden ist nichts zu erkennen, und man spricht bereits von einem „Kulturkampf“ der „christlich-jüdischen“ Welt gegen die „islamisch-arabische“ Welt. Ich, für meinen Teil, gewohnt, das Ei des Kolumbus eher bei meinem Milchmann als beim Pfarrer zu finden, bekenne, dass ich das dumm dreiste Geschwätz von einem "christlich-jüdische" geprägten Westen nicht mehr hören mag. Christen sind Christen, Juden sind Juden, und „der Westen“ hat weitaus wichtigere Ideale als sie in den Religionen zum Ausdruck kommt, und sei es nur „Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit“.
Die Sinnlichkeit? Ach, die Sinnlichkeit. Wer sich ihr wirklich hingeben will, braucht Zeit: Sexueller Hunger mag durch ein Quickie gestillt werden können, das Lechzen nach sinnlichem Erleben aber braucht Zeit, um in die Tiefen von Körper, Geist und Seele zu dringen. Das ist mit ein paar Meldungen über nackte Brüste nicht zu bewerkstelligen.
Auf meiner Seite wurde hauptsächlich nach Catherine Bosley gesucht, die mittlerweile auf Platz 9 meiner Hitliste liegt. Womit wieder einmal bewiesen ist, dass eine Frau weder schön noch sinnlich sein muss, um in die Schlagzeilen zu geraten: Sie muss sich nur zum richtigen Zeitpunkt ausziehen.
Ach, sie meinen nun vielleicht, Frauen könnten doch auch durch andere Eigenschaften in die Presse kommen? Durch Klugheit zum Beispiel? Nun, dann dürfen sie gerne einmal selbst recherchieren, wie viel Gutes über Gesine Schwan geschrieben wurde – und wie oft es gelesen wurde.
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