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Was passiert, wenn ein Buch wie das Twoday-Buch „Readme.txt“ einem professionellen Kritiker unter die Augen kommt? Richtig, er behandelt es wie Literatur. Dass es diesem Anspruch nicht gerecht wird, ist nicht schwer zu erraten, und so konnte dann wohl nur eines herauskommen: ein kräftiger Verriss. Martin Falbe hat ihn für die „Berliner Literaturkritik“ geschrieben,. Das Fazit seiner Betrachtungen: Es wird nicht klar, wofür das Buch eigentlich gedacht ist.

Auch die Inhalte von Twoday kommen in der Kritik nicht gut weg: Sie seien „BBaB“, meint der Kritiker: „Beziehungskisten, Bürostress und andere Banalitäten“.

Inzwischen, so könnte man dem Kritiker entgegenhalten, hat Twoday freilich durch neue Autoren (und ich meine damit nicht mich) an Profil gewonnen. Das allerdings nützt dem Buch nun auch nichts mehr.

Recht heftig geht es auf der Seite einer Bloggerin zur Sache. Wie es scheint, will sie „Belle de Jour“ nacheifern, nur tut sie es deftiger. Die Geschichten handeln von einer Frau, die rückhaltlos ihren Trieben folgt, wogegen nichts zu sagen ist.

Ob allerdings Geschichten von Schweiß und Schwanz und Männerverschleiß dazu geeignet sind, Frauen zu motivieren, „die eine oder andere Anregung (zu) bekommen, ihre Sexualität freier und selbst bestimmter zu leben und zu genießen“ darf bezweifelt werden: Die Geschichten, obwohl alle neu erzählt, wirken eigenartig klischeehaft. Aber vielleicht ist das Leben ja inzwischen ein Klischee, und ich habe es nicht bemerkt.

Tagebuchschreiber sind, wie eine Studie der britischen Universität von Staffordshire hervorgebracht haben soll, emotional und gesundheitlich instabiler als Menschen, die nie ein Tagebuch angefasst haben. Erwartet hatten die Forscher eigentlich das Gegenteil: Tagebuchschreiben gilt ja von alters her als Mittel zur Selbsthilfe bei emotionalen Störungen.

Natürlich sind solche Studien das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden, denn eigentlich hätte man bei gleichem Leidensdruck eine Gruppe gebraucht, die Tagebuch führt, und eine, die eine andere Methode der Selbsthilfe benutzt. Es scheint, als ob auch der „New Scientist“ noch im Sommerloch wäre.

Fehlt natürlich nur noch eine Analyse über Blogger: Wirkt das öffentliche digitale Tagebuch auf die Gesundheit positiver als das mit blauer Tinte auf weißem Papier geschriebene? Oder: ist ein Blog, das liebevoll kommentiert wird, gesundheitsfördernder als eines, das kritisch kommentiert wird? Dem Forschungsdrang sind keine Grenzen gesetzt.

Bloggerinnen sind keine Luder, es sei denn, sie wären es. Diese Bloggerin jedenfalls nennt sich so: Blogluder.

Ich kann nicht sagen, dass ich alles begreife, was sie scheibt: Jedenfalls soll sie unter anderem "verdorben, zickig, direkt, aufmüpfig, nachdenklich, versaut und anstrengend" sein.

Gute Mischung für eine erotische Frau, solange man keine Beziehung zu ihr sucht, und in jedem Fall ein Lichtblick auf Towday.

Sex in the city – ja, natürlich. Wie wir wissen, plaudern auch Frauen inzwischen ihre kleinen Intimitäten sehr gerne aus. Leben sie in der großen Stadt, so schenkt ihnen diese nicht nur intime Privatheit, sondern auch immer neue saftige Früchte, die fast von selbst in ihre Betten fallen - sagen sie jedenfalls.

Doch was macht man, wenn man in Kleinkleckersdorf lebt? Eine Bloggerin gibt darüber Auskunft: heftigen Sex mit Dildos und ab und an einmal ein Fleischgericht. Fazit: Schade, dass Dildos nicht küssen können. Oder so ähnlich.

Reine Sexblogs kamen bislang ja bei Twoday nicht so gut an, und auch dieser, auf den hier gestern noch verwiesen wurde tut sich schwer - wohl so schwer, dass es ihnen heute schon nicht mehr gibt.

Welche Qualitäten eigentlich ein Stricher haben muss? Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Doch der Ex-Twoday-Blogger schon, der seinem Blog den schönen namen „Digitalis“ gab. Steht das nicht für eine Herzmedizin? Ja, soweit ich mich erinnere: Es ist der Fingerhut.

Der Schmuddelblogger macht gerade Urlaub – vorher hat er aber noch sein Reklameschild geändert: Statt der sinnlichen Brüste, die wir sonst sehen konnten, hängt nun eine beschriftete Hängebrust an seiner Haustür – das Bild stammt übrigens von einem weiblichen Fan.

Doloressa hat mir aus der Seele gesprochen: Sie motzt über die Unsitte, möglichst viele klitzekleine Schriftzeichen auf dem Bildschirm unterzubringen. Woran sich einmal mehr zeigt, dass Softwareentwickler ihre Produkte an viel zu großen Bildschirmen entwickeln: Wer einen gewaltigen 19-Zöller auf dem Schreibtisch stehen hat (ich höre schon die Grafiker sagen: „Ein absolutes Muss“), der denkt nicht an die armen Menschen, die sich das nämliche Erzeugnis später auf einem 15-Zoll-Bildschirm ansehen müssen – zum Beispiel, weil sie einen Laptop haben.

Manche Sportler sollten besser nie den Mund aufmachen. Andere aber haben durchaus etwas zu sagen, und dies kann sogar dazu führen, dass sie es an die Öffentlichkeit bringen möchten – ohne den Umweg über Journalisten. Der einfachste Weg dazu sind eigene Webseiten oder Blogs.

Wer es jedoch während der Olympiade tut, läuft Gefahr, nach Haus geschickt zu werden: Regel 59 der „Olympischen Charta“ soll verhindern, dass aktive Sportlerinnen und Sportler auch journalistisch tätig werden. Damit die Regel nicht Papier bleibt, sondern auch eingehalten wird, hat das IOC die Sportler in einem achtseitigen Schreiben vor den „Konsequenzen illegaler Berichterstattung“ gewarnt.

Gelesen in "Politik Digital".

„Staunend billige Preise“ und „parkende Autos“ kennen wir schon, und schreibende Zeitungen auch, wobei letztere deshalb toleriert werden, weil man ja oft nicht so genau weiß, wer da schreibt. Aber schreibende Blogs? Das Blogs Texte schreiben und erzählen können, ist mir denn doch neu. Also, lieber ZEIT-Blogger parvinsadigh: BLogs schreiben nicht, Tagebücher schreiben nicht, Poesiealben schreiben nicht. Nur Zeitungen schreiben.

 

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