zeit geschehen
In einem Chat ist der Geschlechtswandel am einfachsten: Freilich bringt er Frauen wenig, bekommen sie dann doch wesentlich weniger Einladung in die verschwiegenen Hinterzimmer und müssen ganz schöne Affentänzchen vollführen, damit eine der durchweg schnippischen Chat-Dauerbewohnerinnen mit ihnen redet. Einfacher ist es schon beim Bloggen – doch welche Frau hat je einen Mann gespielt, um Popularität zu erlangen? Es ist doch als Frau viel einfacher, zudem, wenn man sein Licht unter den Scheffel stellt und ein bisschen auf sexbegeistertes Dummchen macht.
Aber – wie ist es im real life? Norah Vincent wollte es wissen: 18 Monate hat sie „Ned“ gespielt – und dazu gehört natürlich auch, Verabredungen mit Frauen zu haben. Zitat: „She met several women online, realized just how hard it is to be rejected and saw firsthand how hard it is to date as a man”.
Lesen Sie mehr – und versuchen Sie es lieber nicht – oder wenn, dann erst mal im Blog.
Aber – wie ist es im real life? Norah Vincent wollte es wissen: 18 Monate hat sie „Ned“ gespielt – und dazu gehört natürlich auch, Verabredungen mit Frauen zu haben. Zitat: „She met several women online, realized just how hard it is to be rejected and saw firsthand how hard it is to date as a man”.
Lesen Sie mehr – und versuchen Sie es lieber nicht – oder wenn, dann erst mal im Blog.
sehpferd - am Freitag, 27. Januar 2006, 16:12 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
„Wer bei uns (bei Psychotherapeuten) Hilfe sucht, leidet in irgendeiner Weise an seiner Beziehung zur Welt. ... es stehen im dann zwei Möglichkeiten offen: Aktives Eingreifen, das die Umwelt mehr oder weniger seinem Weltbild angleicht; oder, wo unmöglich, umgekehrt die Anpassung seines Weltbildes an die unabänderlichen Gegebenheiten *“.
Es wäre wirklich schön, wenn sich jene diese Weisheit zu Herzen nehmen würden, die sich weder anpassen noch etwas aktiv verändern wollen - jene nämlich, die nicht als negative Einflüsse in den Informationskreislauf einspeisen, um damit zu zeigen, wie großartig sie sind.
* Zitat: Paul Watzlawick – Die Möglichkeit des Andersseins“, 1977
Es wäre wirklich schön, wenn sich jene diese Weisheit zu Herzen nehmen würden, die sich weder anpassen noch etwas aktiv verändern wollen - jene nämlich, die nicht als negative Einflüsse in den Informationskreislauf einspeisen, um damit zu zeigen, wie großartig sie sind.
* Zitat: Paul Watzlawick – Die Möglichkeit des Andersseins“, 1977
sehpferd - am Donnerstag, 26. Januar 2006, 19:20 - Rubrik: zeit geschehen
Der Fall ist alt - er datiert aus dem Juli 2005 und er wurde aus der Welt geschafft, indem man ein Gespräch führte. Das sollte eigentlich genügen. Doch der Presse genügt es – wie es scheint – nicht. Sie sieht sich veranlasst zu „berichten“. Worüber?
Da hat sich jemand geärgert, nämlich der Baden-Württembergische Sozialminister Andreas Renner. Jener nämlich hatte im Juli 2005 dem Rottenburger Bischof Gebhard Fürst etwas barsch zu verstehen gegeben, dass er beim Thema Kinder als katholischer Geistlicher wohl nicht so recht mitreden könne. Wir wissen nicht exakt, was passiert ist, und vor allem nicht, was dem vorausging. Nur eines scheint mir sicher: Man sagt so etwas nicht im Zorn, wenn man nicht zuvor direkt oder indirekt provoziert wurde.
Nun also ist alles in der Presse – das mag ja noch hingehen, schließlich wollen Zeitungen ja verkauft werden – und ein Zweikampf zwischen Minister und Bischof macht sich immer gut – auch, wenn er ein halbes Jahr zurückliegt.
Doch darum geht es gar nicht so sehr, sondern um einen Kommentar. Da greift ein Redakteur in die Gefühlskiste: Er mutmaßt, dass der Bischof „verletzt und gekränkt“ sein müsse, ja mehr noch, „die Mehrheit der gläubigen Katholiken im Land“. Der Sozialminister soll sich „öffentlich Entschuldigen“, sonst müsse der Ministerpräsident „wissen, was zu tun ist“.
Deutliche Worte: „Schwöre ab, oder du wirst entlassen“. Ich halte mal dagegen: darf man in diesem Land die Kompetenz von katholischen Bischöfen in der Familienpolitik nicht öffentlich bezweifeln? Es ist keine Frage, dass der Ton die Musik macht, aber es ist wohl eine Frage, ob es despektierlich ist, die Kompetenz eines Bischofs zum Thema „Kinderwunsch“ in Frage zu stellen.
Zitate: Thomas Fricker in der „Badischen Zeitung“ vom 26. Januar 2006.
Da hat sich jemand geärgert, nämlich der Baden-Württembergische Sozialminister Andreas Renner. Jener nämlich hatte im Juli 2005 dem Rottenburger Bischof Gebhard Fürst etwas barsch zu verstehen gegeben, dass er beim Thema Kinder als katholischer Geistlicher wohl nicht so recht mitreden könne. Wir wissen nicht exakt, was passiert ist, und vor allem nicht, was dem vorausging. Nur eines scheint mir sicher: Man sagt so etwas nicht im Zorn, wenn man nicht zuvor direkt oder indirekt provoziert wurde.
Nun also ist alles in der Presse – das mag ja noch hingehen, schließlich wollen Zeitungen ja verkauft werden – und ein Zweikampf zwischen Minister und Bischof macht sich immer gut – auch, wenn er ein halbes Jahr zurückliegt.
Doch darum geht es gar nicht so sehr, sondern um einen Kommentar. Da greift ein Redakteur in die Gefühlskiste: Er mutmaßt, dass der Bischof „verletzt und gekränkt“ sein müsse, ja mehr noch, „die Mehrheit der gläubigen Katholiken im Land“. Der Sozialminister soll sich „öffentlich Entschuldigen“, sonst müsse der Ministerpräsident „wissen, was zu tun ist“.
Deutliche Worte: „Schwöre ab, oder du wirst entlassen“. Ich halte mal dagegen: darf man in diesem Land die Kompetenz von katholischen Bischöfen in der Familienpolitik nicht öffentlich bezweifeln? Es ist keine Frage, dass der Ton die Musik macht, aber es ist wohl eine Frage, ob es despektierlich ist, die Kompetenz eines Bischofs zum Thema „Kinderwunsch“ in Frage zu stellen.
Zitate: Thomas Fricker in der „Badischen Zeitung“ vom 26. Januar 2006.
sehpferd - am Donnerstag, 26. Januar 2006, 18:23 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Mein Wunsch:
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die sie nicht ändern können
Und den Mut, die Dinge zu ändern, die Sie ändern können
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Deutsch war es lange Zeit als "Original" im Umlauf:
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Indessen steht das Original in englischer Sprache, nämlich:
God, give us grace to accept with serenity the things that cannot be changed,
courage to change the things which should be changed,
and the wisdom to distinguish the one from the other.
Der Grund, dies hier zu veröffentlichen
Warum nutze ich diesen Spruch, der auf einem Gebet beruht? Weil ich Menschen helfen will, sich auf das zu konzentrieren, was ihnen nützt. Einen Nutzen haben sie aber nur, wenn sie erreichbare Ziele verfolgen, also keinen Visionen nachjagen, wie dies heute zu meinem Leidwesen in vielen Seminaren gelehrt wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man auch für kleine Änderungen Mut braucht, und also wünsche ich ihnen Mut. Das Wichtigste aber ist Weisheit, denn ohne sie nützt weder die Gelassenheit noch der Mut.
Die "geschönte" Herkunft
Der Spruch wird – mit kleinen Abweichungen – häufig zitiert. Die Sache hat allerdings einen kleinen Geburtsfehler: Das Gebet (und alle Ableitungen daraus) sind nicht von dem Theosophen Friedrich Christoph Oetinger (1702- 1782), wie überall behauptet wird, sondern viel jüngeren Datums. In einem Brief vom 28. April 1965 schreibt der eigentliche Autor, Reinhold Niebuhr, ein Deutschamerikaner, folgenden Brief an eine Dame:
„Ich schrieb das Gebet vor vielen Jahren, ich meine, es ist vor dem letzten Krieg gewesen (Anm: 2. Weltkrieg, etwa 1941). Der Text war ein Teil eines Gebets, das ich während eines Gottesdienstes in einer kleinen Kirche in Massachusetts sprach - es kam dann mit anderen Gebeten in einem kleinen Taschenbuch heraus. Nach dem Ausbruch des Krieges benutzten es die U.S.O. (United Service Organizations) auf einer kleinen Karte (für US-Soldaten, die in den Krieg zogen). Seither wird es viel benutzt und zitiert und gelegentlich wurde es etwas abgeändert. Die Anonymen Alkoholiker nutzen es seit Jahren, und heute taucht es überall auf."
Es wäre natürlich blumenreicher, wenn man Friedrich Christoph Oetinger als Autor hätte vorzeigen können - aber auf Dauer müssen wir wohl die Warheit als höheres Gut ansehen.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die sie nicht ändern können
Und den Mut, die Dinge zu ändern, die Sie ändern können
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Deutsch war es lange Zeit als "Original" im Umlauf:
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Indessen steht das Original in englischer Sprache, nämlich:
God, give us grace to accept with serenity the things that cannot be changed,
courage to change the things which should be changed,
and the wisdom to distinguish the one from the other.
Der Grund, dies hier zu veröffentlichen
Warum nutze ich diesen Spruch, der auf einem Gebet beruht? Weil ich Menschen helfen will, sich auf das zu konzentrieren, was ihnen nützt. Einen Nutzen haben sie aber nur, wenn sie erreichbare Ziele verfolgen, also keinen Visionen nachjagen, wie dies heute zu meinem Leidwesen in vielen Seminaren gelehrt wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man auch für kleine Änderungen Mut braucht, und also wünsche ich ihnen Mut. Das Wichtigste aber ist Weisheit, denn ohne sie nützt weder die Gelassenheit noch der Mut.
Die "geschönte" Herkunft
Der Spruch wird – mit kleinen Abweichungen – häufig zitiert. Die Sache hat allerdings einen kleinen Geburtsfehler: Das Gebet (und alle Ableitungen daraus) sind nicht von dem Theosophen Friedrich Christoph Oetinger (1702- 1782), wie überall behauptet wird, sondern viel jüngeren Datums. In einem Brief vom 28. April 1965 schreibt der eigentliche Autor, Reinhold Niebuhr, ein Deutschamerikaner, folgenden Brief an eine Dame:
„Ich schrieb das Gebet vor vielen Jahren, ich meine, es ist vor dem letzten Krieg gewesen (Anm: 2. Weltkrieg, etwa 1941). Der Text war ein Teil eines Gebets, das ich während eines Gottesdienstes in einer kleinen Kirche in Massachusetts sprach - es kam dann mit anderen Gebeten in einem kleinen Taschenbuch heraus. Nach dem Ausbruch des Krieges benutzten es die U.S.O. (United Service Organizations) auf einer kleinen Karte (für US-Soldaten, die in den Krieg zogen). Seither wird es viel benutzt und zitiert und gelegentlich wurde es etwas abgeändert. Die Anonymen Alkoholiker nutzen es seit Jahren, und heute taucht es überall auf."
Es wäre natürlich blumenreicher, wenn man Friedrich Christoph Oetinger als Autor hätte vorzeigen können - aber auf Dauer müssen wir wohl die Warheit als höheres Gut ansehen.
sehpferd - am Mittwoch, 25. Januar 2006, 22:11 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Der deutsche Schriftsteller Günter Grass (Jahrgang 1927) will es wissen: Wir sind überinformiert. Aber eigentlich sind wir unterinformiert. Überinformierte unterinformierte sozusagen.
Warum? Weil wie „oberflächlich“ informiert würden. Und warum werden wir oberflächlich informiert? Wegen der „wirtschaftlichen Zwänge“. Das begreifen wir. Wir werden also unrichtig über die deutsche Industrie informiert? Nein, über den CIA. Aha! Über den CIA! Vielen Dank, Herr Grass, für die segensreiche Information. Manchmal wäre es vielleicht besser, nichts zu sagen, wenn man nichts zu sagen weiß.
Warum? Weil wie „oberflächlich“ informiert würden. Und warum werden wir oberflächlich informiert? Wegen der „wirtschaftlichen Zwänge“. Das begreifen wir. Wir werden also unrichtig über die deutsche Industrie informiert? Nein, über den CIA. Aha! Über den CIA! Vielen Dank, Herr Grass, für die segensreiche Information. Manchmal wäre es vielleicht besser, nichts zu sagen, wenn man nichts zu sagen weiß.
sehpferd - am Sonntag, 22. Januar 2006, 21:17 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Irgendwann einmal hatte ich noch Hoffnung, dass die deutschen Blogs von ihrer unsäglichen Überheblichkeit herunterkommen würden und so etwas wie Kommunikationskultur entwickeln würden.
Wenn ich dien jüngsten Beitrag vom Werbeblogger lese, dann befällt mich der Verdacht, dass Arroganz, von welcher Seite auch immer, bestimmt nicht zum gegenseitigen Verständnis beiträgt. Sehen Sie, ich, verlinke nun schon seit langer Zeit keinen einzigen Blogger mehr – und sie dürfen wir glauben, ich weiß, warum: Weil ich mit Leuten, die sich ausdrücklich als Blogger bezeichnen und so denken, fühlen und handeln, keinerlei Gemeinsamkeit habe.
Und was, zum Teufel, geht mich das Cluetrin-Manifest an? Da muss ich nur Punkt 5 lesen: „Das Internet ermöglicht Gespräche unter Menschen, die in den Zeiten der Massenmedien einfach nicht möglich waren.“
Hat jemand nicht einmal Lust, etwas gegen solchen offenkundigen Unsinn zu schreiben? Das Internet ermöglicht keinesfalls Gespräche. Es hat, im Gegenteil, einen Haufen Leute auf den Plan gerufen, die ihren Frust in eine Welt schreien, die sie offenbar nicht mehr verstehen – so, wie sie in früher wütend mit der Schreibmaschine getippt und dann in den Papierkorb geworfen haben – oder eben auf Klowände aufgebracht.
Und damit keine Missverständnisse entstehen: Ich bin für Meinungsfreiheit, für offene Kommunikation, für gute Gespräche. Nur müssen sie auch stattfinden. Solange jemand im Web Sprüche ablässt und andere diese Sprüche dann mit Häme unterstützen dürfen, weil es keine Gegenmeinung gibt – solange können mir Blogger und alle, die sich mit ihnen verbünden, gestohlen bleiben. Wer sich nicht als Blogger fühlt, sondern lediglich ein Blog führt, ist davon selbstverständlich ausdrücklich ausgenommen.
Wenn ich dien jüngsten Beitrag vom Werbeblogger lese, dann befällt mich der Verdacht, dass Arroganz, von welcher Seite auch immer, bestimmt nicht zum gegenseitigen Verständnis beiträgt. Sehen Sie, ich, verlinke nun schon seit langer Zeit keinen einzigen Blogger mehr – und sie dürfen wir glauben, ich weiß, warum: Weil ich mit Leuten, die sich ausdrücklich als Blogger bezeichnen und so denken, fühlen und handeln, keinerlei Gemeinsamkeit habe.
Und was, zum Teufel, geht mich das Cluetrin-Manifest an? Da muss ich nur Punkt 5 lesen: „Das Internet ermöglicht Gespräche unter Menschen, die in den Zeiten der Massenmedien einfach nicht möglich waren.“
Hat jemand nicht einmal Lust, etwas gegen solchen offenkundigen Unsinn zu schreiben? Das Internet ermöglicht keinesfalls Gespräche. Es hat, im Gegenteil, einen Haufen Leute auf den Plan gerufen, die ihren Frust in eine Welt schreien, die sie offenbar nicht mehr verstehen – so, wie sie in früher wütend mit der Schreibmaschine getippt und dann in den Papierkorb geworfen haben – oder eben auf Klowände aufgebracht.
Und damit keine Missverständnisse entstehen: Ich bin für Meinungsfreiheit, für offene Kommunikation, für gute Gespräche. Nur müssen sie auch stattfinden. Solange jemand im Web Sprüche ablässt und andere diese Sprüche dann mit Häme unterstützen dürfen, weil es keine Gegenmeinung gibt – solange können mir Blogger und alle, die sich mit ihnen verbünden, gestohlen bleiben. Wer sich nicht als Blogger fühlt, sondern lediglich ein Blog führt, ist davon selbstverständlich ausdrücklich ausgenommen.
sehpferd - am Samstag, 21. Januar 2006, 21:54 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Jeder Mensch in unserem Land muss, wenn er denn keine Schwierigkeiten bekommen will, das Grundgesetz achten. Das gilt unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Vielleicht sollte Baden-Württemberg einmal all seinen Bürgern den Fragebogen auf Verfassungstreue vorlegen, insbesondere den Angehörigen der hier doch recht zahlreich vertretenen christlichen Sekten? Oder vielleicht gar den Angehörigen des römisch-katholischen Glaubens?
Das Grundgesetz muss als höherwertig anerkannt werden als der christliche Glaube und seine Interpretationen. Verfassungstreue muss vor „Bibeltreue“ stehen. Wir wissen, dass die christliche Kirche versucht, ihre eigene Ordnung als höherwertig zu bezeichnen als die staatliche Ordnung, und wir müssen – bei allem Respekt vor dem Glauben – darauf bestehen, dass sich Menschen eben nicht auf die Bibel berufen dürfen, wenn sie unsere demokratische Freiheit einschränken wollen.
Das Grundgesetz muss als höherwertig anerkannt werden als der christliche Glaube und seine Interpretationen. Verfassungstreue muss vor „Bibeltreue“ stehen. Wir wissen, dass die christliche Kirche versucht, ihre eigene Ordnung als höherwertig zu bezeichnen als die staatliche Ordnung, und wir müssen – bei allem Respekt vor dem Glauben – darauf bestehen, dass sich Menschen eben nicht auf die Bibel berufen dürfen, wenn sie unsere demokratische Freiheit einschränken wollen.
sehpferd - am Freitag, 20. Januar 2006, 21:56 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Ein deutsches Gericht, das Amtsgericht Berlin, hat die Reihe der eigenartigen Urteile deutscher Gerichte zum Internet um diese Variante bereichert: „Das Amtsgericht Berlin hat am 14.12.2005 eine einstweilige Verfügung gegen Wikimedia Foundation erlassen. Erwirkt haben die einstweilige Verfügung die Eltern eines toten Computerhackers aus Berlin.“
Ein Berliner Gericht hat also in dieser Republik die Macht, ein ganzes Lexikon vom Netz zu nehmen, nur weil die Person eines inzwischen verstorbenen Hackers geschützt werden soll? Die einzige Hoffnung: die Wikimedia Foundation hat ihren Sitz nicht in der Bundesrepublik Deutschland, und somit ist die Enzyklopädie weiterhin über die amerikanische Internet-Adresse zugänglich.
Eine juristische Würdigung des Vorgangs finden sie hier. Dass solche Urteile auch nachhaltige wirtschaftliche Folgen haben könnten und noch mehr deutsche IT-Unternehmen ihren Firmensitz ins Ausland verlegen könnten, sie nur nebenbei erwähnt.
Ein Berliner Gericht hat also in dieser Republik die Macht, ein ganzes Lexikon vom Netz zu nehmen, nur weil die Person eines inzwischen verstorbenen Hackers geschützt werden soll? Die einzige Hoffnung: die Wikimedia Foundation hat ihren Sitz nicht in der Bundesrepublik Deutschland, und somit ist die Enzyklopädie weiterhin über die amerikanische Internet-Adresse zugänglich.
Eine juristische Würdigung des Vorgangs finden sie hier. Dass solche Urteile auch nachhaltige wirtschaftliche Folgen haben könnten und noch mehr deutsche IT-Unternehmen ihren Firmensitz ins Ausland verlegen könnten, sie nur nebenbei erwähnt.
sehpferd - am Donnerstag, 19. Januar 2006, 19:04 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Dieses Jahr wurde unter anderem auch zum Informatikjahr ausgerufen. Hennig Kargermann (SAP) stand der Wochenzeitschrift DIE ZEIT Rede und Antwort. Es ging auch darum, ob wir nicht schon zu viele Gedenkjahre hätten: Mozart, Freud, Neandertaler. Dies sollte auch Sie vielleicht nachdenklich stimmen: „Denn wenn wir Mozart oder den Neandertaler feiern, ist das eher rückwärts gewandt. In der Informationstechnik geht es um die Zukunft Deutschlands.“
Dem ist wenig hinzuzufügen. Mozart? Nun ja, das ist die Musik, wie man sie damals auffasste. Freud? Die Psychotherapie von damals, eingeschlossen in ein Weltbild von damals. Die Neandertaler? Die können wir getrost auch vergessen, weil sie in der Menschheitsgeschichte kaum eine große Rolle gespielt haben dürften.
Viele Menschen sind sich überhaupt nicht darüber klar, was Informatik bedeutet und wie tief sie in alle Bereiche unseres Lebens eingedrungen ist – und dies betrifft auch Bereiche der Kultur, des sozialen Lebens und der psychischen Gesundheit.
Aber unsere vorgeblichen Eliten ignorieren die Informatik – vielleicht aus guten Grund. Denn unter den Gesichtspunkten der durch die Informatik gewonnen Erkenntnisse würde manche Theorie in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
Dennoch – über Mozart lässt sich weitschweifig fabulieren, und über Freud erst recht, und die Kulturpäpste werden schon deswegen nichts über Informatik schreiben, weil sie ahnungslos sind.
Dem ist wenig hinzuzufügen. Mozart? Nun ja, das ist die Musik, wie man sie damals auffasste. Freud? Die Psychotherapie von damals, eingeschlossen in ein Weltbild von damals. Die Neandertaler? Die können wir getrost auch vergessen, weil sie in der Menschheitsgeschichte kaum eine große Rolle gespielt haben dürften.
Viele Menschen sind sich überhaupt nicht darüber klar, was Informatik bedeutet und wie tief sie in alle Bereiche unseres Lebens eingedrungen ist – und dies betrifft auch Bereiche der Kultur, des sozialen Lebens und der psychischen Gesundheit.
Aber unsere vorgeblichen Eliten ignorieren die Informatik – vielleicht aus guten Grund. Denn unter den Gesichtspunkten der durch die Informatik gewonnen Erkenntnisse würde manche Theorie in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
Dennoch – über Mozart lässt sich weitschweifig fabulieren, und über Freud erst recht, und die Kulturpäpste werden schon deswegen nichts über Informatik schreiben, weil sie ahnungslos sind.
sehpferd - am Donnerstag, 19. Januar 2006, 07:14 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
No, no, I'm not the author or founder of the new website. It's just new – it's in English and it tells you all about the events in Hungary. Good luck, caboodle.
sehpferd - am Freitag, 13. Januar 2006, 22:34 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen