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seltsame welt

Das erste russische Erotik-Museum eröffnet dieser Tage in St. Petersburg, schreibt die Tageszeitung Nezavisimaya Gazeta. Berichtet wird es von einem russischen Blogger, der die Mosnews in englischer Sprache verfasst. (Gefördert von gazeta.ru).

Die Attraktion des Museums wird eine Nachbildung von Rasputins Penis sein: Man behauptet, er sei 30 Zentimeter lang gewesen. Erigiert, vermutlich.

Inzwischen hat auch die gute alte Prawda einen Artikel dazu.

Tja, in den guten alten Zeiten, als die in Pornofilmen auftretenden Damen bisweilen noch wie Hausfrauen aussahen, die gerade das Strickzeug weggelegt hatten – da war Porno eben noch Porno, und geiferenden Männer guckten sich in verschwiegenen Hinterzimmern die Flackerbilder an.

Nun aber herrscht Aufruhr im schottischen Edinburgh: Dort soll nämlich eine Sammlung solcher Pornofilme gezeigt werden, zusammengeschnitten als die „Guten alten unanständigen Zeiten“. Und was dain alles so vorkommt: Zum Beispiel ein Gärtner, drei Nonnen und man höre – sogar richtiger Geschlechtsverkehr.

Nun, da geht die Volksseele hoch – Ausgang unklar. Die Behörden haben die höchstmögliche Jugendschutz-Auflage gemacht, aber verbieten will man die Sache bislang nicht, doch der Verband der „Schottischen Frauen gegen Pornografie“ ist schon auf dem Sprung: Da könnten Frauen ja nachts nicht mehr allein nach Hause gehen, wenn so etwas in die Kinos käme.

Sehpferd hat leider die „Good Old Naughty Days” irgendwie nicht mitgekriegt. Erst viel später, zu Kopenhagen, hat er die alten Sexfilme in einem kleinen, altmodisch eingerichteten Kinoraum im „erotischen Museum“ gesehen – als einziger Gast, übrigens. Und er hat sich dabei kringelig gelacht: Alle Filme liefen immer genau so lange, wie eine 17-cm-Platte spielte: warum auch immer. Mal dauerte die Musik länger, dann zeigte man auch im Film nichts mehr. Also, liebe Schotten: Euch entgeht etwas, wenn ihr nicht hingeht. Ist alles so ähnlich wie bei Laurel und Hardy, nur ohne Beinkleider.

Sehpferd liebt wohlschmeckendes Gebäck, und also las er heute mit Interesse einen Artikel im Lörracher Regionalteil der „Badischen Zeitung“ (Autorin: Ruth Helmling). Doch da stutzt er: „Wir haben ein Überangebot, auch durch die Teiglingsproduktion, die größten Teils aus den Ostblockländern kommt“, sagt da ein Herr Bäckermeister.

Aus den Ostblockländern? Guten Morgen, Herr Bäckermeister, wir haben Anno 2004, und der erste Mai steht vor der Tür. Fragt sich nur, ob ihm die „Badische Zeitung“ nicht einen dezenten Hinweis hätte geben können

Ausnahmsweise bringe ich einmal ein wortwörtliches Zitat des Rundfunkjournalisten Al Franken, veröffentlicht in „advocat“:

“Basically, we’re just dealing with a group of people right now who think some things are good and some things are evil. Sex outside marriage is evil. Sloth is evil. Homosexuality is evil. Violence gets a pass because of gun issues, because if an evil person were to come into the house of a good person, they want to be able to shoot them.”

Die Diskussion um angebliche „unsittliche“ Inhalte bei Rundfunk und Fernsehen scheint die liberalen Kräfte in Amerika wieder geweckt zu haben. Doch werden sie sich gegen die geballten Anstrengungen der frömmelnden Horden durchsetzen können? Schon schreiben einzelne kritische Journalisten, man müsse den Anfängen wehren. Der Journalist Mike LaSalle stellte gar einen Zusammenhang mit dem berühmten Niemöller-Zitat her – was übertrieben sein mag. Doch übertrieben oder nicht, eines ist sicher: Unter dem Vorwand des Jugendschutzes wird in den USA ein massiver Angriff auf die Informationsfreiheit vorbereitet. Das alles hatten wir in Deutschland ja auch schon mal. Nein, nicht beim Gröfaz. Bei Adenauer. Die Aktion "Saubere Leinwand" lässt grüßen.

„Suppe-Essen kann sehr sinnlich sein, irgendwer sagte mir einmal, dass Suppen-Freunde die besseren Liebhaber seien“, schrieb unter dem Titel „Eine Ode an die Suppe“ Florian Holzer im „Standard“. Außerdem, so wusste der Autor, sei sie gut zu transportieren. Transportieren? Aha. Mir gleitet sie bei dem Versuch immer durch die Finger.

Nachrichten verbreiten sich oft in Windeseile – und sind schon wieder überholt, sobald sie gedruckt oder im Web veröffentlicht wurden. So jüngst geschehen bei einer Nachricht über Osloer Abiturienten: 26 weibliche Schulabgänger, so hieß es, hätten einen Vertrag mit einem Pornofilmer abgeschlossen. Doch sowohl über Vorder- wie auch Hintergründe erfuhr man wenig: Immerhin schrieb die Zeitung „Aftenposten“ von einem Porno-Schock.

Nun muss man zweierlei wissen: erstens, dass die norwegische Gesellschaft im Übermaß puritanisch ist, wenn es um Erotik geht, aber überaus freizügig, wenn es um die persönliche Sexualität geht. Für die Menschen im übrigen Europa mag dies ein Widerspruch sein, für Norweger, Schweden und Finnen hingegen nicht: Essen, trinken und Sexualität sind Grundbedürfnisse, Erotik ist pfui Teufel. Das zweite, was man wissen muss, ist eine norwegische Eigenart, die ihresgleichen sucht: Die „Russ“. Sie werden gefeiert, wenn junge Menschen ihr Abitur in der Tasche haben: Dazu gehört zum Beispiel ein Bus, eine Stereoanlage, die ein Stadion beschallen könnte, so viel Alkohol, dass er aus den Ohren herausträufelt, jede Menge Sex, soweit man dazu noch fähig ist und vor allem schlechtes Benehmen in der Öffentlichkeit. Wobei „schlechtes Benehmen“ ein relativ höflicher Ausdruck für das ist, was geschieht, und je schlechter man sich benimmt, umso mehr „Punkte“ gibt es.

Nun, Sex ist zwar umsonst, aber Busse, Stereoanlagen und Alkohol sind teuer, und so vermutet man richtig, wenn man „ökonomische Gründe“ hinter dem vermutet, was als „Porno-Deal“ bekannt wurde: von den 26 jungen Frauen sollten 24 in und um einen „Russ-Bus“ freizügig interviewt werden, während zwei der Damen in Sexszenen mitwirken sollten.

Das war selbst dem „Russ“-Komitee zu viel, das sonst wenig zimperlich ist: Die Damen würden kurzerhand zurückgepfiffen, und der Vertrag mit dem Pornofilmer wurde in gegenseitigem Einvernehmen gelöst. Fragt sich nur, wer nun den Russ-Bus bezahlt: So etwas kostet heute in Norwegen mitsamt aller Umbauten, Fahrer und Treibstoff etwa eine Viertel Millionen Norwegische Kronen, das sind etwas mehr als 30.000 Euro.

„Stripping Slim Fitness“ ist die neuste Masche bei amerikanischen Fitness-Anbietern: Sie wollen mit der Federboa erreichen, was andere mit dem Kniewärmer nicht schaffen: Frauen für körperliches Training begeistern.

Die Botschaft: “Werde eine schöne, starke, erotische Frau – und verliere dabei ein paar Pfund“. Wer die Kurse belegen will, muss allerdings über 18 Jahre alt sein.

Überall freilich kommt die Botschaft nicht an: Zwar könne man heute nicht mehr das Gleiche machen wie vor 10 Jahren, sagte eine Fachfrau, doch man müsse auf sein Klientel Rücksicht nehmen – und das sei allemal unterschiedlich: Beim „Christlichen Verein Junger Menschen“ jedenfalls wird ausgeschlossen, dass man lehrt, für die Fitness zu strippen.

Hier gelesen via World Sex News.

Falls Sie weiblich sind, probieren Sie doch einmal dies:

1. Schlafen Sie mit dem Telefon
2. Warten Sie, dass es klingelt
3. Falls es nicht klingelt, liebt David Beckham sie nicht

oder habe ich mich verlesen in "Südwest Aktiv"?

Wie erklärt eine Mutter ihren Kindern, im Erotik-Geschäft zu sein? Nun, sie erklärt es vor allem so, dass andere Eltern auch nicht so genau erklären können, was sie machen: Der Vater des Jungen dort drüben zum Beispiel arbeitet für eine Fabrikation von Atomwaffen. Kann er erklären, was er macht? Vermutlich nicht.

Und so sagt die Mutter, was sie ist: vor allem ein Musterbeispiel eines Elternteils. Ziemlich gutes Einkommen ohne Studium. Karriere vom Partygirl zum eigenen Geschäft. Das Kind könnte schlechtere Eltern haben, meint eine Mutter.

Einen DVD-Spieler, der angeblich nur „saubere“ Szenen und Dialoge überträgt, wird von der amerikanischen Supermarkt-Kette „Walmart“ vertrieben. „Neu“ daran ist eigentlich nur der eingebaute „Clear Play Filter“.

Die Firma, die den Filter vertreibt, lebt freilich nicht von der Software allein, sondern vor allem von relativ teuren Updates: etwa 40 bis 50 USD pro Jahr und Gerät sollen dabei in die Kassen von „Clear Play“ fließen. Zum Vergleich: Der neue DVD-Spieler kostet bei Walmart gerade mal 70 USD.

 

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