anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges

seltsame welt

Nein, nein, ich habe nicht zu viele alte Filme gesehen, oder das Programm der falschen Partei angeguckt, sondern nur einmal nach Australien geschaut, wo Finanzminister Hon Peter Costello Paare dazu auffordert, endlich ihren patriotischen Pflichten nachzukommen und ein drittes Kind zu zeugen. Eines für den Papi, eines für die Mami und eines für das Vaterland. Kapiert? Na also.

Ein Großteil der Engländer hat noch gelernt, dass Sexaufklärung etwas mit Bienchen und Vögelchen zu tun hat. Doch irgendwann kam der Stein ins Rollen: Da musste man Weg von den Vögelchen und hin zu den „Facts of Life“ wie die konkreteren Liebesdinge auf der Insel nun mal heißen.

Doch auch das war nicht so optimal, und nachdem man sich bei den Brüdern und Schwestern in den Vereinigten Staaten von Nordamerika umgesehen hatte, wollte man ja eigentlich wieder Mores lehren: Kein Sex sei der beste Sex, las man dann in englischen Zeitungen noch vor kurzer Zeit. Und es schien, als liefe alles auf eine neue Enthaltsamkeitserziehung nach dem Muster der Propagandakampagne "True Love Waits" auf.

Nur ob „Bird and Bees“, Facts of Live” oder “True Love Waits” – irgendwie brachte alles nichts. Englands Teenager halten seit Jahren den Rekord in Schwangerschaften, und das findet niemand auf der Insel erstrebenswert. Was also tun? Eine neue Methode muss her, und sie enthält überraschenderweise eine sichere Verhütungsmethode: Oralsex.

So jedenfalls stand es im „Guardian“, und der sollte wissen, was er schreibt. Was die englischen Eltern dazu meinen, wusste auch der Guardian noch nicht. Und niemand fragte bislang, wie die Vögelchen in den Mund kommen. Oder waren es die Bienen?

Die Schweizer Uhr „Bunnysutra“, bei der die Zeit nicht nur durch Zeiger, sondern zudem auf dem Hintergrund eines grinsend rammelnden Hasenpaares angezeigt wird, hat jetzt Furore gemacht – freilich nicht in einem Uhrenladen, sondern auf dem New Yorker Time Square. Indessen bedufte es erst einer Aktion der Boulevardzeitung New York Post , um das ganze Ausmaß des erotischen Frevels ruchbar werden zu lassen. Jedenfalls will die Journalistin Lorena Mongelli Schreckliches erfahren haben: Da seine Menschen entsetzt gewesen, und hätten sich Sorgen um ihre Kinder gemacht. „Was soll ich meinen Kindern erzählen, wenn sie mich fragen, was die Kaninchen tun“, soll eine Passantin der Journalistin gesagt haben. Darauf hätte ich eine Antwort: Sich Lieben. Sieht man doch an den roten Herzchen.

bunnysutra

(c) 2004 by Swatch, Switzerland

Lieben sie Kaffee? Haben sie eine Kaffeemühle? Na, dann mal los, dann hätte ich da zwei neue Kaffeesorten zum Ausprobieren, nämlich:

Wet Indulgence (frei übersetzt: geile Genusssucht).

Deep Dark Desire (frei übersetzt: abgrundtiefes Verlangen)

Kostet USD 12,95 - inclusive einer CD mit Aktfotos (und vielleicht noch einigen darüber hinaus gehenden Fotos der Damen).

Möglicherweise eine gute Geschäftsidee für den Rest von uns: prickelnder Champagner mit Strip-CD, reifer Käse mit Sockenfetischisten-CD, Wiener Würste mit Masturbations-CD. Wie man sieht, sind dem Erotik-Geschäft keine Grenzen gesetzt.

Preise ohne Gewähr, wie immer.

Was passiert, wenn eine 83-jährige Dame in der örtlichen Bibilothek (Marion County, Florida) ein so obszönes Buch wie „Eat Me“ von Linda Javin findet, in dem vier australische Frauen Details über ihr Sexleben austauschen?

Was vor allem passiert, ist das seither nichts mehr so ist, wie es vorher war. Der Ort, etwa 500 Kilometer nördlich von Miami, Florida, gelegen, kommt einfach nicht zur Ruhe, weil man dort „unschuldigen Kindern“ so etwas zumutet – freilich etwas, das sonst völlig unbeanstandet über die Tresen der Buchhändler und auch der Bibliotheken geht. Doch hier, auf dem Lande, wo sich Fuchs und Haas, sowie Pferdzüchter und Rentner, sozusagen gute Nacht sagen, gab es einen öffentlichen Skandal und eine breit angelegte Diskussion über Sex, Zensur und die Rolle, die eine öffentliche Bibliothek im Leben der Menschen spielen sollte.

Das Ende ist noch nicht gekommen. Wird es wohl auch vorläufig nicht, denn entscheidend wird erst der Tag des jüngsten Gerichts sein: Ein örtlicher Eiferer verkündete, dass die Bibliothekarin dann Jesus Rede und Antwort über die Pornografie stehen müsse, die sie jetzt kleinen Kindern zugänglich mache.

Hier gelesen.

Engländer nehmen die Privatsphäre offenbar wichtiger als wir es tun: Ein englischer Lehrer, von dem Aktaufnahmen im Internet gefunden wurden, darf wieder unterrichten, nachdem er im April vom Dienst suspendiert wurde.

Die zunächst beanstandete Aufnahmen, auf denen der 47-jährige Lehrer im Sitzen lächelnd nackt posiert, war offenbar von Schülern in Umlauf gebracht worden, die das Bild auf einer Seite für Kontaktsuchende gefunden hatten.

Nun wurde die Sache laut einem BBC-Bericht, als Privatangelegenheit des Lehrers bezeichnet. Sie schmälere in keiner Weise seine Fähigkeit, weiter zu lehren.

Wo Bönen ist, weiß bislang kein Mensch. Doch das könnte sich ändern, denn vorn dort soll bald ein Benefiz-Kalender mit knackigen Männern kommen. Vorerst werden sie noch gesucht, die Herren, und sie dürfen auch noch die Badehose anbehalten, wenn am Himmelfahrtstag das Casting stattfindet.

Der Sprecher der dortigen Bürgerstiftung baute gleich mal moralisch vor: Er wolle weg von dem (Zitat) „frauenfeindlichen Werbeargument Sex Sells“. Wahrscheinlich wird er sich wundern wie viele Frauen sich für den Kalender mit den nackten Herren interessieren – Sex sells nämlich auch in die andere Richtung. Hoffen wir nur mal, dass es für Veranstalter und Nacktdarsteller kein Himmelfahrtskommando wird.

Gelesen im Westfälischen Anzeiger.

Nicht sekkieren lässt sich ein österreichischer Landesschulrat, und die Zeitung, in der es stand, schreibt noch von „Oranisieren“. Nun, beim „*sekkieren“ wurde ich nach langem Suchen bei leo.org im Übersetzerforum fündig, aber beim Oranisieren fehlt mir nach wie vor die Erläuterung. Sollte es möglich sein, dass es 171 Beiträge im Net von Autoren gibt, die ein „g“ zu wenig im Kopf haben?

Wer die halb nackten Schüler, um die es ging, beim Demonstrieren sehen will, sollte diese Seite besuchen.

* Laut Duden: Sekkieren: (österr., sonst veraltet) für belästigen, quälen.

Uganda sucht nach Mitteln gegen die schwindenden Touristenströme, und so wird man nun Nackttänze, dort Ekimansulu genannt, in Kampalas Nachtklubs einführen – und dabei auch noch staatlich kräftig abkassieren: Die Steuer für die Striptease-Bars soll enorm sein.

Ugandas Tourismus-Branche hat in der Vergangenheit versucht, Touristen mit Gorilla-Touren anzulocken – doch die Gorillas leben bösartigerweise im Rebellengebiet an der Grenze zum Kongo, wo 1999 acht Touristen von Rebellen getötet wurden.

Da Gorillas normalerweise kein Interesse daran haben, von Menschen beglotzt zu werden, Stripperinnen aber sehr wohl, kann man den Entschluss eigentlich nur als Gewinn für die Gorillas ansehen.

Gelesen bei der BBC.

Sex sells – glauben jedenfalls viele. In Wirklichkeit verkauft sich ja aber bekanntlich nicht das Steak, sondern das Zischen beim Braten, und also verkauft man das Zischen. Manchmal bleibt einem gar nichts anderes übrig, zum Beispiel, wenn man „Steak“ nicht aussprechen darf. Oder eben Sex. Zu good old Connys Zeiten wussten die Bundesdeutschen davon ein Lied zu singen: Da hieß alles, was den Sex heißer macht, Ehehygiene.

So ähnlich muss es den Firmen gehen, die jetzt in Afghanistan Kondome verkaufen wollen: Das geht eigentlich gar nicht, weil man nicht über Sex reden darf. Doch wie schreibt man dann die Gebrauchsanleitung? Nun, es habe viel Kopfzerbrechen bereitet, sagte ein Unternehmenssprecher des Kondom-Herstellers PSI.

Sein Produkt heißt „Number One“, Nummer Eins also, und was läge da näher, als sich an old Connys Prüdrepublik zu erinnern? Na dies: „Machen sie sich ein besseres Leben, machen sie ihre Familie zur Nummer eins“. So jedenfalls lautet PSIs Afghanistanwerbung

Gelesen in NEWSMAX.

 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma

development