reisen bildet
Einst war es ein Treffpunkt der Jugend, all jener, die über wenig Geld verfügten aber dennoch einmal nett spanisch essen gehen wollten, das „Andalucia" in Stuttgart, den Eingeweihten immer noch besser als „Casa Mu" bekannt, dann kamen auch die „besseren Leute" und am Samstag bildeten sich Schlangen bis auf die Straße, um einen der engen, aber überaus begehrten Plätze zu erhalten - und niemand störte sich daran, dass der Inhaber eigentlich Grieche war - man kochte ja ohnehin Mittelmeerküche.
Heute sieht das Lokal noch fast genau so aus wie damals, der Inhaber ist immer noch Grieche, wie es heißt ein Verwandter des ehemaligen Wirts und auch die Serviererin betont, eine Nichte des alten, mir bekannten Wirtes zu sein. Das Beste daran aber ist - man kocht noch wie damals, der Wein schmeckt noch wie damals, und auch die „Patatas Bravas", mittlerweile etwas teurer geworden, schmecken noch so wie vor Jahren - und bei einer Portion sind für zwei Personen immer gleich zwei Bestecke dabei, wie früher. Und auch das ist wie früher: Knoblauchsoße gibt es selbstverständlich dazu, aber eine „extra Portion" steht ebenfalls auf der Karte.
Heute sieht das Lokal noch fast genau so aus wie damals, der Inhaber ist immer noch Grieche, wie es heißt ein Verwandter des ehemaligen Wirts und auch die Serviererin betont, eine Nichte des alten, mir bekannten Wirtes zu sein. Das Beste daran aber ist - man kocht noch wie damals, der Wein schmeckt noch wie damals, und auch die „Patatas Bravas", mittlerweile etwas teurer geworden, schmecken noch so wie vor Jahren - und bei einer Portion sind für zwei Personen immer gleich zwei Bestecke dabei, wie früher. Und auch das ist wie früher: Knoblauchsoße gibt es selbstverständlich dazu, aber eine „extra Portion" steht ebenfalls auf der Karte.
sehpferd - am Sonntag, 16. November 2003, 12:50 - Rubrik: reisen bildet
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
„Stuttgart, die pulsierende Metropole im Süden Deutschlands lädt das ganze Jahr über zu erlebnisreichen und anregenden Aufenthalten ein“ – behauptet jedenfalls die Stuttgarter Tourismus-Werbung.
„Der Schein trügt“ so lockt ein rotes Plakat des Fernsehsenders „VOX“ in der Stuttgarter Innenstadt – und gibt einen Hinweis darauf, was man einem Novembernachmittag hier erwarten darf, nämlich nichts als eine fast unbelebte Betonwüste, die deutlich an Farblosigkeit leidet. Selbst die kulturellen und merkantilen Renommiertempel werden von absolut abstoßenden, hässlichen Betonfassaden, kalten, unpersönlichen Unterführungen und Zweckschluchten immer wieder unterbrochen.
Freilich - wer die Stadt kennt, findet die kleinen, gemütlichen Wirtschaften, in denen man es sich gut gehen lassen kann, die immer noch vorhandenen Spezialitätenläden, die Markthalle - aber generell ist der Charme weg - und zwar fast überall: im einst liebevoll renovierten Bohnenviertel ebenso wie in der ehemaligen Renommiermeile „Calwer Straße". Was übrig ist? Der Geruch von Geld - aber der ist nicht sonderlich charmant.
Und wo bleibt das Positive? Wartet ab ...

(c) fotos und texte Sehpferd Press
„Der Schein trügt“ so lockt ein rotes Plakat des Fernsehsenders „VOX“ in der Stuttgarter Innenstadt – und gibt einen Hinweis darauf, was man einem Novembernachmittag hier erwarten darf, nämlich nichts als eine fast unbelebte Betonwüste, die deutlich an Farblosigkeit leidet. Selbst die kulturellen und merkantilen Renommiertempel werden von absolut abstoßenden, hässlichen Betonfassaden, kalten, unpersönlichen Unterführungen und Zweckschluchten immer wieder unterbrochen.
Freilich - wer die Stadt kennt, findet die kleinen, gemütlichen Wirtschaften, in denen man es sich gut gehen lassen kann, die immer noch vorhandenen Spezialitätenläden, die Markthalle - aber generell ist der Charme weg - und zwar fast überall: im einst liebevoll renovierten Bohnenviertel ebenso wie in der ehemaligen Renommiermeile „Calwer Straße". Was übrig ist? Der Geruch von Geld - aber der ist nicht sonderlich charmant.
Und wo bleibt das Positive? Wartet ab ...

(c) fotos und texte Sehpferd Press
sehpferd - am Samstag, 15. November 2003, 12:44 - Rubrik: reisen bildet
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Die Deutsche Bahn ist keinesfalls immer so schlecht wie ihr Ruf, doch was sich die Bahn in den ICE-Zügen mit den Toiletten erlaubt, spottet jeder Beschreibung: Sie funktionieren reihenweise nicht, und das scheint auch noch absolut in Ordnung zu sein.
Beispiel ICE601 von Köln nach Basel SBB am 14. November 2003, Abfahrt Karlsruhe Hauptbahnhof 18:01 Uhr. Von vier Toiletten in zwei zusammenhängenden Wagen zweiter Klasse sind drei ab Karlsruhe Hbf geschlossen. Sie sehen nicht so aus, als sei dies erst in Karlsruhe passiert, denn eines der Schilder sieht schon recht professionell aus, weil dort in vier Sprachen steht, das WC sei unbenutzbar, während auf dem nächsten handgeschrieben und in Großbuchstaben „DEFEKT" steht. Die Suche nach einem Dritten (in Wagen 34) führt zu einem, das „Defekt" ist, und als das Vierte endlich frei wird, sehe ich in eine große Schüssel, in der eine braune Brühe schwimmt, in der auch noch einige feste Bestandteile menschlichen Kots auszumachen sind. Etwas hinter Baden-Baden hängt dann auch hier ein Papierfetzen mit dem Wort „Defekt" heraus.

Beispiel ICE601 von Köln nach Basel SBB am 14. November 2003, Abfahrt Karlsruhe Hauptbahnhof 18:01 Uhr. Von vier Toiletten in zwei zusammenhängenden Wagen zweiter Klasse sind drei ab Karlsruhe Hbf geschlossen. Sie sehen nicht so aus, als sei dies erst in Karlsruhe passiert, denn eines der Schilder sieht schon recht professionell aus, weil dort in vier Sprachen steht, das WC sei unbenutzbar, während auf dem nächsten handgeschrieben und in Großbuchstaben „DEFEKT" steht. Die Suche nach einem Dritten (in Wagen 34) führt zu einem, das „Defekt" ist, und als das Vierte endlich frei wird, sehe ich in eine große Schüssel, in der eine braune Brühe schwimmt, in der auch noch einige feste Bestandteile menschlichen Kots auszumachen sind. Etwas hinter Baden-Baden hängt dann auch hier ein Papierfetzen mit dem Wort „Defekt" heraus.

sehpferd - am Freitag, 14. November 2003, 23:24 - Rubrik: reisen bildet
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