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aufgegriffen

Wissen Sie so genau, was ihre Mutter in ihrer Freizeit macht? Nein? Dann sehen Sie mal hierher.

Das darf ich Ihnen nicht vorenthalten. Männer über 70, nackt und zärtlich.

Und falls Sie früher mal "Oma, so lieb" gehört haben, bitte schön:



liebe & dating erotik & sex erotik-wissen

Manchmal beginnt der Tag lustig: Watch Girls – Frauen, die Uhren tragen. Trägt nicht jeder eine Uhr? Ja, aber nichts als eine Uhr? Die Webseite lässt offen, was die Mitglieder erwartet und Jane sagt: Finger weg!

Ich will entzückt erwähnen, dass mich dieser Beitrag sehr - nun ja, berührte.

Mit Abstand das Geschmackloseste, was ich in den letzten Wochen gesehen habe - und ich habe einige Nussknacker gesehen.

Statt einer Würdigung eines Sexblogs

Schalten Sie doch bitte mal die Spannung ein! Ah, Danke! Jetzt ist sie also da, die sexuelle Erregung. Sie hält auch an, bis man den Schlüssel in Händen hält, mit dessen Hilfe dann die Hotelzimmertür aufgeschlossen werden soll.

Der Schlüssel muss aber ganz schnell aus der Hand woanders hinwandern, denn nun braucht man die Hand, um „natürlich“ die Finger an die Dame zu legen, während man im Aufzug hinauffährt. Dieser hat eine Ecke, in die sie gepresst wird, und dies vermutlich mit reinem Körpereinsatz, denn nun wird von ihm erst ihr Bein angewinkelt, was ja ohne Handeinsatz wieder kaum geht. Jedenfalls wird sein Becken nun gegen ihres gedrückt (in der Ecke, mit angewinkeltem Bein) worauf er nun eine Mund-Hals-Kombination küsst, um ihr sogleich mit der nächsten freien Hand und bei weiterhin angewinkeltem Bein unters Hemdchen zu fassen.

Er muss alle bislang genutzten Hände nun blitzschnell wieder befreien, denn sonst hätte er die Aufzugtür nicht festhalten können, die gerade zu ging (auf geht sie auf, zu geht sie zu), worauf er den Aufzug aufhält (oder die Tür, die hatte er schon in der Hotelhalle aufgehalten).

„Bei der Tür“ (jetzt nicht mehr bei der Aufzugtür, die ist inzwischen schon wieder „zu“) will er aufsperren (und nicht etwa zusperren, man denke), doch sie hindert ihn von hinten kommend und durch den Hosenstoff hindurch masturbierend daran, seine ganze Konzentration auf das Schlüsselloch zu verwenden. (Es musste ein sehr altmodisches Hotel gewesen sein, wegen des Schlüssellochs) und nun, liebe Leserinnen und Leser, die Krönung der Geschichte:

Sex im Hotel ist schon etwas sehr, sehr geiles meine Damen und Herren“.

Wer hätte das gedacht?

Ich habe, vermutlich viel früher als ihr alle, von Winnie the Pooh gehört, der bei mir „Poo(h), der Bär“ hieß – dank einer freundlichen Schenkung des Amerikahauses.

Natürlich habe ich mich damals gefragt, was den ein „Heffalump“ wohl sein möge. Meine Mutter, die eine kluge und pragmatische Frau ist, konnte nicht nur englisch (was für eine einfache Frau der damaligen Zeit eher ungewöhnlich war), sondern hatte auch einen Geistesblitz und meinte es bedeute sicher „have a lump“ und bezeichne, wie sie meine, einen Elefanten, der ein Stück Zucker wolle.

Wie ich jetzt erfahre, hat man den Heffalump inzwischen vergeistigt –auch nicht schlecht. So etwas passiert nicht jeder Kunstfigur.

Ich verfolge nicht jedes erotische Blog, das hier angemeldet wird, und kann mir deswegen kein Urteil erlauben, was in den letzten Tagen hier geschehen ist.

Doch denke ich, dass die Diskussion um „Pornografie“ auch hier ruhig mit etwas mehr Gelassenheit geführt werden könnte. Helmut Newton hat klar gesagt: „Was Pornografie ist, steht im Gesetzbuch“. Nun mögen in den Hirnen mancher Bloggerinnen und Blogger andere Pornografiebegriffe existieren, aber sie dürfen nicht als Maßstab genommen werden: Deutschland und Österreich sind Demokratien, in dem jede Frau und jeder Mann seine Meinung frank und frei öffentlich äußer darf: Eine Zensur findet nicht statt, die Gesetze aber sind zu beachten.

Soweit zu den Verhältnissen hier.

Wer sich eher als Zeitzeuge versteht, muss nun allerdings sagen, dass in Amerika, insbesondere auf Blogspot, seit einiger Zeit Blogs entstanden sind, die neben leidlich interessanten Beiträgen auch eine massive Werbung für Pornografie beinhalten.

Ich, für meinen Teil, verlinke nicht zu solchen Blogs, aber dennoch: Sie alle sind Blogger, wie wir auch. Sie wollen gelesen werden, finden sich selbst und ihre Beiträge interessant und lehnen sich kaum weiter zum Fenster hinaus, als es unsere hiesigen „Herz-und-Schmerz“-Blogger auch tun.

Fazit der Diskussion: Stürme im Wasserglas helfen gar nichts – Blogs mit guten Inhalten helfen sehr. Die aufgebauschte Empörung einzelner Blogger verstehe ich nicht: In der Ruhe liegt die Kraft. „Knallgrau“ beweist, dass man diese Ruhe hat.

Ich wünsche euch allen, die gleiche Kraft zu haben und merke an: Es ergibt mehr Sinn, für die Demokratie zu kämpfen als gegen Pornografie.

Kaum jemand kommt in seiner Jugend nennenswert mit einem Rechtsanwalt oder Wirtschaftsprüfer in Kontakt, und auch der Arzt ist nicht unser ständiger Begleiter. Anders beim Lehrer: Wir begegnen ihnen auf Schritt und tritt, täglich und unausweichlich.

Es ist selbstverständlich, dass wir nicht nur die Inhalte ihres Unterrichts vernehmen, sondern auch das Quietschen ihrer Schuhsohlen, den Schweiß auf ihrer Stirn und die Unsicherheit in ihren Augen. Wir sehen die Farbe ihrer Fingernägel, wenn sie denn weiblich sind, ebenso wie die Falten auf ihrer Haut und die Kleider, in denen sie sich auf uns zu bewegen.

Vor allem aber sehen wir die Gesten, hören die Zwischentöne, nehmen Meinungen wahr, seien sie direkt an uns gerichtet oder in oft zitierten Sätzen versteckt. „Krause Haare, krauser Sinn“ wird heute wohl niemand mehr sagen, doch selbst dies war zu meiner Schulzeit noch durchaus üblich.

Wir wissen, dass sie über uns urteilen, uns beurteilen. Wir ahnen, dass ein Teil davon wohlmeinend, ein anderer objektiv, ein dritter überzogen und der Rest absurd ist.

In unserer Schulzeit haben wir Lehrerinnen und Lehrer geliebt und gehasst. Das sind diejenigen, die wir wahrgenommen haben. Ich, für meinen Teil, erinnere mich noch an die liebevolle Frau Zoch, den fröhlichen, Kreide schmeißenden Physikkenner Quante und den Monokel tragenden Bonvivant Gramse. (Seine schlechte Deutschnoten haben mich motivierten, mit dem Schreiben zu beginnen, und er wurde das Vorbild meiner Kunstfigur „Gramse“). Den Rest haben wir nicht wahrgenommen: Graue, einseitige, starrköpfige, schlecht vorbereitete und ebenso schlecht angezogene Lehrerbeamte ohne Rückgrat.

Erst, wenn man einmal in Ruhe zurück blicken kann, bemerkt man, welchen Einfluss Lehrer wirklich auf uns hatten. Die jungen Pädagogikstudenten sollten es wissen und den Beruf nur dann ergreifen, wenn sie glauben, etwas durch ihre Persönlichkeit bewirken zu können. Dazu freilich müssen sie erst einmal etwas begreifen, nämlich dies: Lehrerinnen und Lehrer wirken durch ihr Verhalten, positiv wie auch negativ, mehr als durch die Worte, die ihren Mündern entströmen - und bisweilen völlig anders, als es sich in ihrem Selbstverständnis darstellt.

„Um kommunikationsfähig zu sein reicht es nicht, frei sprechen zu können und das sensible Miteinanderreden zu beherrschen. Ein weiter wesentlicher Punkt ist die Beherrschung der rhetorischen Kompetenz. Dies bedeutet Strategien anwenden zu können, die ein überzeugendes Argumentieren und Vortragen gewährleisten.

Wer die deutsche Sprache beherrscht, wird selbst ausmachen können, wie oberflächlich hier an den Grundlagen der Kommunikation vorbeigeredet wird - von der unsäglichen Sprache einmal ganz abgesehen.

Wer es nicht bemerkt: „Das sensible Miteinanderreden“ existiert nicht, und man kann es auch nicht beherrschen. Man kann sich aber bemühen, auf seinen Partner einzugehen. Unterschied kapiert? Wahrscheinlich nicht, wenn man Student der Pädagogik ist. Man könnte den ganzen Satz auseinander pflücken und den Schreiber entlarven. Aber: Erstens ist es spät, und zweitens wirklich nicht sehr lohnend. Ich verteile mal eine Blogzitrone für Sprachschlamperei.

 

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